Depotübersiedelung aus der Burg Hasegg ins ehemalige Haller Damenstift

19. April 2017
Depotübersiedelung
aus der Burg Hasegg in die neuen Räumlichkeiten im ehemaligen Haller Damenstift

Nach intensiver Vorarbeit seit November 2016 konnten die Funde aus über 50 archäologischen Grabungen allein in der Stadt Hall am 19. April 2017 vom Depot aus der Burg Hasegg in die neuen Räumlichkeiten im ehemaligen Haller Damenstift übersiedelt werden. (Siehe Vorbereitungen zur Übersiedelung)

Depotübersiedelung, Blick in den Burghof 2017, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Aus feuerpolizeilichen und statischen Gründen war der bisherige Lagerort im Dachstuhl der Burg Hasegg nicht mehr nutzbar, daher wurde bereits seit 2014 nach geeigneten Ersatzräumen gesucht, die gewisse infrastrukturelle und v.a. klimatische Voraussetzungen, Raumgröße und Raumhöhe, Sicherheit (Einbruch/Diebstahl), Zugänglichkeit, Arbeitsflächen, Wasser- und Stromzugang, Adaptierungsmöglichkeiten etc. gewährleisten. Die sichere und konservatorisch fachgerechte Verwahrung der in der Stadt Hall geborgenen wissenschaftlich wertvollen, archäologischen Funde stand hier natürlich im Vordergrund.

Depotübersiedelung, der Lift ist montiert, jetzt kann es los gehen…., 2017, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

So wurden Firmen kontaktiert um eine geeignete Lagerhalle, Garage, etc. als Depotflächen zu finden, mehrere Raumbegehungen und Begutachtungen fanden statt, bis die Stadt Hall die Möglichkeit anbot zwei Räumlichkeiten im ehemaligen Haller Damenstift am Stiftsplatz zu mieten. Nach Adaptierungsarbeiten, die von der Stadt Hall und der Installationsfirma Tusch übernommen wurden, konnte mit den Vorbereitungen zur Übersiedelung begonnen werden. Über 300 Stunden wurden von Mag. Anny Awad und den freiwilligen Helferinnen Edith Adler, Gundi Dallapozza, Maria Pöschl, Karin Tschurtschenthaler, Dr. Eva Maria Kummer, Karin Logar und Beate Krapf aufgebracht, damit am 19. April 2017 das 28 m3 umfassende Fundmaterial sicher verpackt zu seinem neuen Aufbewahrungsort gebracht werden konnte.

Depotübersiedelung, Arbeitserleichterung dank des Bauliftes, 2017, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Die Fundschachteln wurden auf den Inhalt geprüft, neu beschriftet, die Übereinstimmung mit der Inventardatenbank kontrolliert und im Anschluss die Schachteln mit Zeitungen ausgestopft und Deckel und Schachtel mit Stretchfolie gesichert, um während des Transports Schäden und Vermischung des Fundguts zu verhindern und Beschädigungen zu vermeiden.

Depotübersiedelung, Entladen des Bauliftes, 2017, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Um die über 440 Schachteln mit einem Gewicht von teilweise über 30 kg nicht mühsam einzeln in den Burghof tragen zu müssen, stellte uns Johannes Anker einen Baulift seiner Firma Anker Dach & Glas für diesen Tag kostenlos zu Verfügung.

Das Übersiedlungsteam, bestehend aus Edith Adler, Werner Angerer, Mag. Anny Awad, Gundi Dallapozza, Thomas Lindtner, Mag. Karin Logar, Chris Moser, Mag. Alexandra Müller-Krassnitzer, Karin Tschurtschenthaler und Maria Pöschl, wurde durch neun Flüchtlinge aus Afghanistan, Irak und Pakistan (organisiert durch die Stadt Hall) bestens unterstützt.

Depotübersiedelung, Einräumen der Regale, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Josef und Silvia Anker stellten dankenswerterweise einen großen Transportanhänger bereit und brachten selbst neben Mag. Dr. Alexander Zanesco und Omar Awad abwechselnd die archäologische Fracht zum ehemaligen Haller Damenstift.

Depotübersiedelung, der Großteil ist schon geschafft…, 2017, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Ein Teil der HelferInnen war für das Beladen des Liftes am Dachboden zuständig, ein weiterer für das Entladen im Burghof bzw. Aufladen auf den Anhänger, eine dritte Gruppe schleppte die schweren Kisten vom Stiftsplatz in die Depoträumlichkeiten, wo diese dann schließlich ihren neuen Platz im passenden Regal fanden.

Depotübersiedelung, Blick ins neue Depot, 2017, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

So konnte dank dieser gut organisierten Arbeitseinteilung und dank Mag. Anny Awads logistischer Vorarbeit die Übersiedlung des über zehn Tonnen schweren Fundgutes sicher und ohne Zwischenfälle an einem Tag durchgeführt werden.

Depotübersiedelung, Teil der HelferInnen in der Mittagspause, 2017, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Das Tiroler Volkskunstmuseum verschenkte Mitte Februar 2017 Depotschränke, das uns natürlich sehr entgegen kam, bedarf es doch für bereits restaurierte Objekte einer besonderen Lagerung . Für den Transport ins Zwischenlager – in den Bauhof der Stadt Hall – konnten sich Thomas Lindtner und Mag. Anny Awad einen LKW von Johannes Anker ausleihen.

Mag. Anny Awad und Thomas Lindtner holen die Kästen ab, die uns das Tiroler Volkskunstmuseums geschenkt hat, 2017, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Am 5. Mai 2017 sollte dann der Transport ins neue Depot erfolgen. Werner Angerer und Dr. Elias Flatscher erklärten sich bereit die ziemlich schweren Schränke an ihren neuen Standort zu tragen, wo sie am nächsten Tag von Thomas Lindtner und seinem Neffen, Tischlergeselle Fabian Wolf aufgebaut, miteinander verschraubt  und verleimt wurden.

Obmann Thomas Lindtner und sein Neffe Fabian Wolf beim Aufstellen der Kästen, 2017, Fotos: Stadtarchäologie Hall i.T.

Wir danken allen Beteiligten sehr herzlich für ihre Unterstützung.