Vorbereitungen zur Depotübersiedelung

seit November 2016
Vorbereitungen

zur Depotübersiedelung

Das derzeitige Depot am Dachboden der Burg Hasegg mit Funden aus über 50 archäologischen Grabungen allein in der Stadt Hall muss aus feuerpolizeilichen und statischen Gründen geräumt werden. Seit 2014 wurde nach Ersatzräumen gesucht, Firmen wurden kontaktiert um eine geeignete Lagerhalle, Garage, etc. als Depotflächen zu finden, mehrere Raumbegehungen und Begutachtungen fanden statt.
Die sichere und konservatorisch fachgerechte Verwahrung der in der Stadt Hall geborgenen wissenschaftlich wertvollen, archäologischen Funde steht hier natürlich im Vordergrund. Dabei müssen gewisse infrastrukturelle und v.a. klimatische Voraussetzungen gegeben sein. Raumgröße und Raumhöhe, Sicherheit (Einbruch/Diebstahl), Zugänglichkeit, Arbeitsflächen, Wasser- und Stromzugang, Adaptierungsmöglichkeiten etc. sollten gewährleistet sein.

Anfang 2016 wurde seitens der Stadt auf zwei Räumlichkeiten im ehemaligen Haller Damenstift am Stiftsplatz verwiesen. Nach einigen Besprechungen und Sitzungen im Altstadtausschuss, sowie gemeinsamen Begehungen mit Vizebürgermeister Werner Nuding, Kulturstadtrat Johannes Tusch und Bertram Posch (städtisches Bauamt, Abteilung Denkmalschutz) und Vertretern der Stadtarchäologie, war man sich einig, dass die Räume zwar geeignet sind, es aber noch kleinerer Adaptierungen bedarf. Die Umbau- und Sanierungsarbeiten wie Zugang, Nasszelle, Mauerdurchbruch, Schließung der Türen zum Kloster mit Gipskarton, Maler- und Elektroarbeiten, Schall- und Brandschutz etc. wurden von der Stadt Hall und der Installationsfirma Tusch übernommen und Ende Herbst 2016 fertig gestellt.

Ab da liefen die Vorbereitungen zur Übersiedelung auf Hochtouren. Nicht nur dass unsere MitarbeiterInnen und freiwilligen HelferInnen auf der Grabung und bei der Fundaufarbeitung eine unentbehrliche Unterstützung sind, haben Mag. Anny Awad und das HelferInnenteam seit November 2016 bis Jahresende über hundert Stunden für das Depot aufgebracht.
Die Fundschachteln wurden auf den Inhalt (Fundsäcke) geprüft, neu beschriftet und in Übereinstimmung mit der Inventardatenbank kontrolliert. Im Anschluss wurden die Schachteln mit Zeitungen ausgestopft und Deckel und Schachtel mit Stretchfolie gesichert, um während des Transports Schäden und Vermischung des Fundguts zu verhindern und Beschädigungen zu vermeiden.

Überprüfung des Inhalts jeder einzelnen Fundschachtel, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Für bereits restaurierte Objekte bedarf es besonderer Aufmerksamkeit bei der Sicherung und Auspolsterung, daher wurden diese Schachteln besonders gekennzeichnet und mit größter Sorgfalt behandelt. Neben der Verpackungsarbeit wurde von Mag. Anny Awad auch ein großer logistischer Arbeitsaufwand betrieben, musste doch vorab ausgerechnet werden wie und wo die Regale möglichst platzsparend und dennoch besonders effektiv den Raum nutzend aufgestellt werden sollten.

Der größte Teil der Verpackungsarbeit, der Regalabbau bzw. Wiederaufbau fällt aber auf Anfang 2017.  Eine Übersiedlung des ca. 28 m3 umfangreichen Fundmaterials mit über 440 Schachteln von teilweise über 30 Kilo vom Dachstuhl der Burg Hasegg in die neuen Depoträumlichkeiten im ehemaligen Haller Damenstifts ist für das Frühjahr 2017 geplant.