29. September 2019
Tag des Denkmals
„Kaiser, Könige und Philosophen“
Der Tag des Denkmals ist der österreichische Beitrag der europaweiten, unter der Patronanz des Europarats und der Europäischen Union stehenden Initiative European Heritage Days und wird vom Bundesdenkmalamt (BDA) organisiert und durchgeführt.
Über 270 Programmpunkte öffneten am diesjährigen Tag des Denkmals am 29. September ihre Tore: Bei freiem Eintritt machten Burgen, Schlösser, historische Siedlungen, berühmte Bürgerhäuser und technische Denkmale mit speziellen Führungen und Programmpunkten unser Kulturerbe und unsere Geschichte erlebbar. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nahmen am Tag des Denkmals teil, der heuer unter dem Motto „Kaiser, Könige und Philosophen“ und mit dem besonderen Schwerpunkt „100 Jahre Frauenwahlrecht“ ausgetragen wurde. 2019 war ein bedeutendes Gedenkjahr, was sich auch am Programm des Tages des Denkmals widerspiegelte: Der Todestag von Kaiser Maximilian I. jährte sich zum 500. Mal.
In Hall in Tirol wurden gleich drei kulturelle Highlights im Rahmen kostenloser Führungen zum Thema Kaiser Maximilian I. präsentiert. Im Stadtmuseum wurden Führungen zur Sonderausstellung Florian Waldauf, eine Karriere unter Maximilian I. angeboten. Florian Waldauf von Waldenstein gelang unter Maximilian I. der soziale Aufstieg. Auf einem Gelöbnis in Seenot beruht seine Stiftung eines Predigtamtes und eines Heiltumsschatzes, die er in der ebenfalls von ihm gestifteten Waldaufkapelle in der Haller St. Nikolauskirche installierte. Die Ausstellung zeigte Kunstwerke von höchstem Rang und exklusive Schriftstücke wie z.B. das Haller Heitumsbuch. Mitarbeiterinnen des Tourismusverbandes Region Hall Wattens präsentierten die kürzlich restaurierte Reliquiensammlung Florian Waldaufs in der Stadtpfarrkirche hl. Nikolaus“ und boten Informationen zur Waldaufkapelle und der Heiltumsstiftung.
Programm der Stadtarchäologie Hall:
„Kaiser Maximilian I. und die Burg Hasegg“
Maximilian kam nicht selten nach Hall, sei es auf der Durchreise, zum Empfang von Gästen, zur Fasnacht, zur Jagd oder auf seinem letzten Weg nach Wels. Als Residenz diente ihm die Burg Hasegg. Bekanntlich vollzog er hier in der Nacht vom 9. auf 10. März 1494 die Ehe mit Bianca Maria Sforza. Wenn sich der alternde Kaiser im Jahr 1515 auf Hasegg eine private Georgskapelle errichten ließ, dann fühlte er sich in Hall offenbar wohl. Noch 1518 lud er hier eine Delegation des russischen Zaren zur Teilnahme an der Ostermesse ein. Diese zum Teil sehr persönlichen Geschichten bildeten den Hintergrund zu den Führungen on Mag. Dr. Alexander Zanesco. Am Programm stand nicht nur die Besichtigung der Georgskapelle, sondern auch die Möglichkeit ehemalige Wohnräume des Kaisers zu betreten. Burgbewohnerin Sieglinde Posch hatte sich dankenswerter Weise bereit erklärt für die FührungsteilnehmerInnen ihre Wohnungstür zu öffnen. Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal herzlich dafür bedanken.
Des Weiteren gab es die Möglichkeit sich über die Tätigkeiten der Stadtarchäologie Hall am Infotisch – betreut von Caroline Posch MA und Mag. Alexandra Müller-Krassnitzer – zu informieren. 284 interessierte Besucher konnten an diesem Tag bei den Besichtigungen und beim Infotisch der Stadtarchäologie gezählt werden.
