Teilnahme Euregio Museumstag 2019

27. September 2019
Euregio Museumstag 2019
Jubiläums- und Gedenkjahren: Chance und Herausforderung für Museen

Der im Jahr 2010 ins Leben gerufene, jährlich stattfindende Museumstag der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino bietet eine Plattform für Museumsfachleute aller drei Landesteile und hat sich zu einer erfolgreichen Euregio-Initiative entwickelt. Ziel des Museumstages ist es, neue Perspektiven für die Museumsarbeit in der Region zu eröffnen, fundierte wissenschaftliche Informationen zu vermitteln sowie Austausch und Vernetzung zwischen den Museen zu fördern. Ausgehend von den zahlreichen Sonderausstellungen, die heuer im Gedenken an den 500. Todestag Kaiser Maximilians I. stattfinden, nahm der Museumstag 2019 den Umgang mit Jubiläen bzw. Gedenkjahren im musealen Kontext in den Fokus. Dieses Mal waren es rund 140 Teilnehmende aus Tirol, Südtirol und dem Trentino, die sich am 27. September 2019 im Haus der Musik in Innsbruck trafen, um sich mit Fragen auseinanderzusetzen wie: Welche Chancen und Herausforderungen sind damit für Museen verbunden?
Wie kann ihr Beitrag zur Geschichtsvermittlung aussehen und welche Geschichtsbilder werden erzeugt? Inwiefern können Jubiläums- und Gedenkjahre auch nachhaltige Entwicklungen in musealen Institutionen ermöglichen, die über das besagte Jahr hinausreichen? Tirols Kulturlandesrätin Beate Palfrader eröffnete die Fachtagung gemeinsam mit Claudio Martinelli, Vorstand der Kulturabteilung des Trentino, und Angelika Fleckinger, der geschäftsführenden Leiterin der Abteilung Museen des Landes Südtirol.
Die Gründungsdirektorin des Hauses der Geschichte Österreich in Wien, Monika Sommer, spannte im Hauptvortrag „Jubiläen als Chance oder als Falle für die Erinnerungsarbeit“ einen weiten thematischen Bogen und nannte aktuelle und historische Beispiele, wie Jubiläen und Jahrestage den öffentlichen Diskurs prägen: Beispielhaft hob sie etwa die Möglichkeit für die Geschichtswissenschaften hervor, ihren Erkenntnissen im Rahmen von Jubiläums- und Gedenkjahren zu breiter Resonanz zu verhelfen.
Im Anschluss folgte eine Podiumsdiskussion sowie ein Ausblick auf das Euregio-Themenjahr der Museen 2021 mit dem Schwerpunkt „Transport – Transit – Mobilität“, auf das sich ExpertInnen beim Euregio- Museumstag 2018 verständigt hatten.
Am Nachmittag stand bei der Tagung hingegen der Besuch der verschiedenen Maximilian-Sonderausstellungen in Innsbruck am Programm, um das Tagungsthema anhand von Praxisbeispielen zu vertiefen: u.a. „Maximilian I. Zu Lob und ewiger Gedachtnus“ im Schloss Ambras, „Des Kaisers Zeug Maximilian“ im Zeughaus in Innsbruck, „Was bleibt Kaiser Maximilian I. und sein Dachl“ im Goldenen Dachl, „Maximilian I. Aufbruch in die Neuzeit“ in der Hofburg, etc. Für einen gemeinsamen Ausklang wurde zum Abschluss in den Kreuzgang des Volkskunstmuseums geladen, wo die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch im Kollegenkreis bestand.