Verlängerung des Österreichischen Museumsgütesiegels 2021

6. Oktober 2021
Verlängerung des Österreichischen
Museumsgütesiegels
im Rahmen des 32. Österreichischen Museumstages 

Vom 6. bis 8. Oktober fand in Graz der 32. Österreichische Museumstag statt, der sich 2021 dem Thema “Museum: Nachhaltig!” und Möglichkeiten des Klimaschutzes rund um die Arbeit in Museen widmete. Die Arbeit von Museen wurde unter die Lupe genommen in Hinblick auf Energieeffizienz, Recycling-Möglichkeiten und auch hinsichtlich Bildungsarbeit rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Im Rahmen dieses Museumstages fand am ersten Abend im Heimatsaal des Volkskundemuseum die feierliche Verleihung bzw. Verlängerung des Österreichischen Museumsgütesiegels statt.

Österreich blickt auf eine vielfältige Museumslandschaft von beinahe 800 registrierten Museen – eine große Bandbreite, die von Kunstmuseen, historischen, archäologischen, naturkundlichen und ethnografischen Museen bis hin zu kulturgeschichtlichen Spezialmuseen reicht. Museen sind kulturelle Gedächtnis- und Wissensspeicher, deren Kernaufgabe darin liegt, diese Speicher – die Sammlung – und die dort bewahrten materiellen und immateriellen Dokumente, einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen.
Das Österreichische Museumsgütesiegel steht für „besonders ausgezeichnete Museumsarbeit“ wird gemeinsam von ICOM Österreich (International Council of Museums, Nationalkomitee Österreich) und Museumsbund Österreich vergeben. Der Begriff „Museum“ ist in Österreich rechtlich nicht geschützt und an keinerlei Auflagen gebunden. Um Museen, die einem Mindeststandard an Präsentation und Dokumentation folgen und sich dadurch von sonstigen Ausstellungen abheben, die sich aufgrund der Ungeschütztheit des Wortes ebenfalls Museum nennen dürfen, eine deutliche Qualitätsabgrenzung von diesen zu ermöglichen, wurde in Österreich ein Museumsgütesiegel eingeführt, das im Jahr 2002 erstmals verliehen wurde. Die beiden Dachorganisationen des Museumswesens in Österreich, ICOM Österreich und Museumsbund Österreich erarbeiteten ein Bewertungsverfahren für Museen, dessen Ziel eine Anpassung sowie allgemeine Hebung des Niveaus im österreichischen Museumswesen darstellt. Die Richtlinien basieren auf dem „Code of Ethics – dem Kodex der Berufsethik des Museumswesens“ und wurden den österreichischen Gegebenheiten angepasst. Es ist eine Selbstverpflichtung jeder Institution und jedes Mitarbeitenden, sich an diese Richtlinien zu binden und sie in der täglichen Museumsarbeit mit unserem kulturellen Erbe bewusst und mit Sorgfalt anzuwenden. Seit der Etablierung des Österreichischen Museumsgütesiegels 2002 wurden beinahe 300 Museen von einer unabhängig und ehrenamtlich tätigen Jury ausgezeichnet. Die sechsköpfige Jury setzt sich aus Expert*innen von ICOM Österreich und Museumsbund Österreich zusammen.

Museumsgütesiegelträger*innen aus dem Bundesland Tirol 2021, Foto: Max Wegscheidler.

Am 6. Oktober 2021 wurden in einer feierlichen Zeremonie 48 Museen ausgezeichnet, davon 18 Neuverleihungen und 30 Verlängerungen. Das Österreichische Museumsgütesiegel wird für jeweils fünf Jahre zuerkannt. Vor Ablauf dieser Frist ist die Verlängerung zu beantragen. Die Gültigkeit zuerkannter „Museumsgütesiegel“ wird im Zuge eines Evaluierungsverfahrens verlängert, bei dem der Nachweis der Erfüllung der Mindeststandards erneut erbracht werden muss. Eine umfangreiche Aufstellung der Museumstätigkeiten der letzten fünf Jahre sowie eine Auflistung von Veränderungen gegenüber dem ursprünglichen Antrag und ein Selbstevaluierungsbogen zur Erfüllung bestimmter Richtlinien mussten dafür eingereicht werden. Die Jury hat nach eingehender Prüfung festgestellt, dass das Museum Stadtarchäologie Hall die geforderten nationalen und internationalen Museumsstandards erfüllt und daher das Österreichische Museumsgütesiegel bis zum Jahr 2026 verliehen bzw. verlängert.

Verleihung Museumsgütesiegel 2021 v.ln.r.: Dr. Wolfgang Muchitsch (Präsident, Museumsbund Österreich), Mag. Bettina Leidl (Präsidentin, ICOM Österreich), Dr. Sylvia Mader, Mag. Dr. Karl Berger (Volkskunstmuseum), Renate Ursprunger (Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck), MMag. Dr. Edith Hessenberger (Ötztaler Museen), Mag. Heimo Kaindl (Juryvorsitzender, Direktor Diözesanmuseum Graz), Foto: Max Wegscheidler.