22. September 2020 leider abgesagt
Denkmalschultag 2020
„Bauen und Bilden“
Seit der Mitte der 1990er Jahre beteiligt sich Österreich an der Kulturveranstaltung „European Heritage Days“, die 1991 gegründet wurde. Dieses Event findet in Österreich jährlich immer am letzten Sonntag des Monats September unter dem Titel „Tag des Denkmals“ statt und wird vom Bundesdenkmalamt organsiert. Ziel der Aktion ist der Bevölkerung im Rahmen von Sonderführungen den Zutritt zu sonst nicht öffentlich zugänglichen Denkmalen zu ermöglichen und die Arbeit der Denkmalpflege, die Komplexität und Verantwortung der Tätigkeit des Bewahrens und Schützens und das Leben mit und im Denkmal zu vermitteln.
Seit einigen Jahren gibt es auch einen Denkmaltag für Schulen. Diese Form der Zusammenarbeit von Schulen und Bundesdenkmalamt ermöglicht jungen Menschen einen spannenden Umgang mit ihrer eigenen Geschichte. Sie lernen ihre Kultur und Umwelt besser zu verstehen und entwickeln so nachhaltig Verantwortungsbewusstsein für unser kulturelles Erbe.
2020 sollte auch ein Denkmalschultag unter dem Motto „Bauen und Bilden“ in Hall in Tirol stattfinden. Mag. Anita Töchterle-Graber vom Tourismusverband Region Hall-Wattens übernahm die Planung. Thema sollte die Johanneskirche im ehemaligen Salinenareal sein, die dem 1729 heiliggesprochenen Johannes Nepomuk, dem Schutzpatron der Schifffahrt, der Reisenden, der Pferde und der Flößer geweiht ist. Erst kürzlich konnten die Restaurierungsarbeiten an den Deckenfresken (gemalt von Josef Adam Mölk, 1756), die das bewegte Leben und den Märtyrertod des Heiligen widerspiegeln, abgeschlossen werden.
Im Auftrag des Tourismusverbandes Region Hall-Wattens hat die Stadtarchäologie Hall im Rahmen der „Stationenerweiterung“ für das Projekt „Hall360Tirol – eine virtuelle Zeitreise“ 360-Grad Aufnahmen vor und nach der Restaurierung durch den Fotografen und Multimediadesigner Klaus Karnutsch anfertigen lassen und die digitale Station Johanneskirche erstellt.
Daher lag es nahe sich auf Vorschlag von Mag. Anita Töchterle-Graber am Denkmalschultag zu beteiligen.
Vorgesehen waren am Vormittag des 22. Septembers 2020 jeweils einstündige Führungen für Haller Volksschulklassen und Klassen höherer Schulstufen gegen Anmeldung anzubieten. Diese würden zuerst die Vorstellung der Johanneskirche (barocke Architektur, christliche Ikonographie, Restauerierungsarbeiten, etc.) und im Anschluss die Präsentation des virtuellen Projekts Hall360Tirol und die neue Station beinhalten. Die teilnehmenden Kinder sollten ihre Smartphones und/oder Tablets mitbringen, um mit ihnen gemeinsam einen Blick in die spannende, teilweise unterirdische Vergangenheit der Stadt zu werfen, sodass sie etwas auf eine neue zeitgemäße Art über die Stadtgeschichte erfahren würden.
Sogar der Präsident des Bundesdenkmalamtes Dr. Christoph Bazil wollte aus Wien anreisen und die Schulklassen beim Denkmalschultag willkommen heißen. Die Veranstaltung, die mit allen vorgeschriebenen Covid19-Sicherheitsmaßnahmen (u.a. Mund-Nasen-Schutz für Schüler, Lehrer und Führungspersonal, Sicherheitsabstand, keine klassenübergreifenden Führungen, Bereitstellung von Desinfektionsmittel etc.) am 22. September hätte stattfinden sollen, wurde leider letztendlich seitens des Bundesdenkmalamtes aufgrund der steigenden Infektionszahlen und der ein paar Tage zuvor neu verordneten „10-Personenregel in Innenräumen“ offiziell abgesagt.