25. Oktober 2018
Haller Nightseeing 2018
„Wasserantrieb der Walzenprägemaschine“
Wenn in Hall die Nacht zu Tag wird, Musikgruppen die Stadt zum Swingen bringen und an die 100 Geschäfte bis Mitternacht ihre Türen öffnen, dann wird wieder am 25. Oktober das Haller Nightseeing gefeiert. Von 18:00 bis 24:00 Uhr wird den BesucherInnen aber nicht nur ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm geboten, sondern auch ein außergewöhnliches Kulturerlebnis. Kostenlose Führungen bei ausgewählten Sehenswürdigkeiten bringen einem Kulturschätze näher, die in dieser Form nur an diesem Abend gezeigt werden. Auch die Stadtarchäologie war mit Programmpunkten vertreten.
„Wasserantrieb der Walzenprägemaschine“
Beim diesjährigen Haller Nightseeing sollte noch einmal das Thema „Wasserantrieb der Walzenprägemaschine“ aufgegriffen werden. Pünktlich zum 25. Oktober 2018 wurde das zweite 5 1/2 m hohe Wasserrad fertiggestellt und an der Außenmauer der Münze Hall angebracht. Archäologisches und historisches Hintergrundwissen waren die Voraussetzung für die Drechslerarbeiten .
1571 ging die Walzenprägemaschine der Münze Hall in Betrieb. Von hier aus verbreitete sich diese Technologie über Europa und bis in die Neue Welt. Die Grabungen 2015 und deren Fortsetzung im Jahr 2016 am westlichen Vorfeld des Museums Münze Hall, die im Sommer 2016 ihren Abschluss fanden, hatten Überreste der Antriebsanlage einer Walzenprägemaschine ans Tageslicht gebracht. Die Errichtung der Anlage und ihre Erhaltung hatte nennenswerte Auswirkungen auf die Stadt Hall. Über viele Jahre war sie ein wichtiger Teil des Stadtbildes. Im Rahmen von drei 40-minütigen Führungen mit Mag. Dr. Alexander Zanesco konnten über 120 Interessierte die neuen Wasserräder bewundern, die künftig wieder zum Haller Stadtbild gehören.
Kulturplausch im Museum
Auch das Museum Stadtarchäologie Hall war an diesem Abend von 17:00 bis 24:00 Uhr geöffnet und lud zum Kulturplausch ein. Anhand von Grabungsfunden aus Hall und Umgebung wurden Einblicke in die Alltagswelt des Mittelalters und der Frühen Neuzeit geboten. Themen wie Haushalt, Hygiene, Kleidung, Kochen und Backen sowie Spiel- und Trinkkultur spiegeln das Leben der Haller Bevölkerung zwischen 1300 und 1600 wider.
Im Museum konnten 356 Besucher gezählt werden, die nicht nur die Gelegenheit hatten sich die Exponate in den Vitrinen anzusehen, sondern auch Skelettfunde aus der Grabung in Heiligkreuz, die zu dieser Zeit gerade in Bearbeitung waren. Caroline Posch MA und Mag. Alexandra Müller-Krassnitzer führten durchs Museum und beantworteten Fragen zur Stadtarchäologie. Über die Tätigkeiten und Aktivitäten konnte man sich aber auch mittels der aufgelegten Jahres-und Grabungsberichte informieren.