Depotarbeit 2021

Jänner bis Dezember 2021
Depotarbeit 2021
Freiwilligenarbeit in der Stadtarchäologie Hall

Das Jahr 2021 begann mit vorsichtigem Arbeiten in Zweierteams mit der für die Wintermonate üblichen fotografischen Dokumentation von Altfunden aus früheren Grabungen bzw. Fundeinlieferungen, wobei gleichzeitig die Funde je Grabung zuerst nach Fundgattungen (Glas, Keramik, Ofenkeramik, Knochen, Metall, Buntmetall, Ziegel, …. Kleinfunde) sortiert wurden. Gut erhaltene oder interessante Einzelstücke wurden für das Einpflegen in die Museumsdatenbank ausgewählt, bzw. auch Fragmente zur Restaurierung zusammensortiert. Während der Lockdowns wurden Fotos und Listen zu Hause kontrolliert, bzw. händische Fundlisten digital erfasst und mit den Fotos abgeglichen.
Da alle Freiwilligen der zu schützenden Altersgruppe angehören, blieben einige der Depotarbeit fern. Anfangs in Zweierteams, später zu mehreren, konnte aber die große Anzahl der Funde aus der Schmiedgasse und der laufenden Grabung aus der Schneiderkirche abgearbeitet werden. Neben den üblichen Funden wie Keramik,Ofenkeramik, Glas und Kleinfunden wurde eine große Anzahl von Putzund Farbfragmenten sortiert, sodass sie eventuell zur Ergänzung der Fresken in der Schneiderkirche dienen können. Im Herbst kamen dann noch zahlreiche gut erhaltene, in vielen verschiedenen Mustern vorliegende Ofenkacheln aus dem Rathausdachboden dazu, die zu reinigen, zu beschriften, bildlich zu erfassen und für die Restaurierung zusammen zu puzzeln waren. Die fast ein Kubikmeter umfassende Kachelsammlung im Depot unterzubringen, stellte eine Herausforderung dar.

Figürliche Eckkacheln eines Kachelofens in Form von Putten, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Drei Freiwillige unterstützten im Juli 2021 die Fundreinigung und -registrierung auf der Grabung der Universität Innsbruck in Kooperation mit der Universität von New Orleans auf dem Areal des Schloss Trautson bei Matrei am Brenner.
Im Frühsommer erhielt das Freiwilligenteam durch einen Fachlehrer aus Kramsach eine praktische Einführung ins Glasblasen, sodass wir für die Ausstellung der Funde aus der Glashütte Hall sowie die Darstellung der Arbeit in einer Glashütte gut vorbereitet wurden

Glasblasen im Rahmen des Besuchs in der HTL Kramsach – Fachschule für Glastechnik und Gestaltung, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Im Herbst wurden dann zur Ausstellung „Fragil – Die Glashütte Hall 1534 – 1635“ im Stadtmuseum Hall die Objekte ausgesucht, vorbereitet bzw. zu Restaurierung bereitgestellt. Leider konnte die Ausstellung durch einen weiteren Lockdown erst mit Verspätung eröffnet werden.
Die zwei Archäologinnen im Freiwilligenteam nutzten die coronabedingten „Auszeiten“ um weiter an ihren Dissertationen zu Haller Themen zu arbeiten: Sole/Salzverarbeitung im Halltal in der Eisenzeit und die frühneuzeitliche Glashütte Hall.