Teilnahme am 27. Österreichischen Museumstag

5. bis 8. Oktober 2016
Teilnahme

am 27. Österreichischen Museumstag

2016 fand bereits zum 27. Mal der Österreichische Museumstag statt. Die Fachtagung versteht sich als Forum der Kommunikation und des Erfahrungsaustausches für alle MitarbeiterInnen und Berufsgruppen, die im Museum oder in museumsnahen Organisationen tätig sind. Ziel ist es, Impulsgeber für innovative und besucherInnenorientierte Museumsarbeit zu sein, sowie die Zusammenarbeit innerhalb der Museumscommunity zu stärken. Großer Wert wird auch auf den Dialog mit VertreterInnen aus Politik, Medien, Tourismus und verwandten Institutionen aus der Kulturlandschaft gelegt. Museen dokumentieren gesellschaftlichen Wandel, sie reagieren auf aktuelle gesellschaftspolitische Fragestellungen, sie fördern Auseinandersetzung und Diskurs, überbrücken geographische wie kulturelle Grenzen, hinterfragen Klischees und zeigen Gemeinsames auf. In ihren Sammlungen und Ausstellungen entdecken BesucherInnen neue Aspekte historischer Entwicklungen bei gleichzeitigem Blick auf zeitgenössische Problemstellungen.

So stand der 27. Österreichische Museumstag vom 5. Oktober – 8. Oktober 2016 im Kultur- und Kongresszentrum Eisenstadt, organisiert vom Landesmuseum Burgenland, dem Österreichischen Museumsbund und ICOM Österreich, unter dem Motto „Migration – Inklusion – Interaktion. Und die kulturelle Herausforderung an das Museum?“
Als Keynote-Speaker läutete Simone Eick, die Direktorin des Deutschen Auswandererhauses in Bremerhaven mit dem Beitrag „Die Musealisierung der Migration. Von der Fragestellung zu Vermittlungswegen“, das Vortrags- und Dialogprogramm ein. Wanderungsbewegungen, Flucht und Vertreibung sind keine Phänomene unserer Tage, in Archiven, Sammlungen und Museen sind sie aber bislang zumeist nur wenig repräsentiert. Die Anforderungen an die Gesellschaft sowie deren kulturelle Vielfalt erfordern aber auch in der Museumsarbeit neue Sichtweisen. In Rahmen von Vorträgen aus museologischer Wissenschaft und gelebter Praxis sowie Diskussionsrunden wurde Fragen erörtert: Welche Initiativen werden aktuell an österreichischen Museen umgesetzt? Welche Auswirkungen haben diese Projekte innerhalb und außerhalb der Institutionen? Welche Rolle nehmen die Museen in diesem gesellschaftlichen Diskurs ein? Wie können vorhandene Sammlungen neu gesichtet und erforscht werden? Wo können sie sinnvoll ergänzt werden? Wie soll das Gesammelte zu Migration und kultureller Vielfalt der Öffentlichkeit präsentiert werden? Wie können Museen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zur Teilhabe bei Konzeption und Umsetzung von Ausstellungen einbeziehen?

27. Österreichischer Museumstag, OrganisatorInnen, Mitwirkende und VertreterInnen von ICOM Österreich und Museumsbund Österreich in der ersten Reihe, Foto: Margit Fröhlich, Landesmuseum Burgenland

Beim Österreichischen Museumstag wird im Zuge eines abendlichen Festakts das Österreichische Museumsgütesiegel verliehen bzw. verlängert (siehe Verlängerung des Österreichischen Museumsgütesiegels) sowie der Österreichische Museumspreis vergeben, mit dem 2016 das Landesmuseum voralberg museum in Bregenz ausgezeichnet wurde. Der Österreichische Museumspreis wird mit der Zusammenlegung der Kunst- und Kultursektion des Bundeskanzleramtes nunmehr jährlich auf Vorschlag eines Beirats vergeben und ist mit 20.000 Euro dotiert.

Im Rahmen der Tagung stand auch die Teilnahme an zwei Exkursionen zur Wahl: Entweder der Besuch des Grenzübergangs zwischen Sopron und St. Margarethen (Gedenkstätte des Falls des Eisernen Vorhangs im August 1989), des Freilichtmuseums Wander Bertoni und des Dorfmuseums Mönchhof oder die Besichtigung des MUBA – Museum für Baukultur Neutal, des Landtechnikmuseums St. Michael und des burgenländischen Geschichte(n)hauses sowie des Grenzerfahrungsweges Bildein.

Programm_27. Österreichischer_Museumstag_2016