erHALLten Sonderführung „Ortsbildschutz in Hall in Tirol“

6. Mai 2016
erHALLten

Sonderführung „Ortsbildschutz in Hall in Tirol“

Im Mai 2016 ergab  sich die Möglichkeit einer Beteiligung am Rahmenprogramm der Ausstellung „Kontinuität und Wandel. Stadt- und Ortsbildschutz in Tirol 1976-2016“.
Die Abteilung Bau- und Raumordnungsrecht des Landes Tirol und das Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck nahmen das 40-jährige Jubiläum des Stadt- und Ortsbildschutzgesetz zum Anlass, diese Wanderausstellung zu konzipieren. Seit 1976 gibt es in Tirol ein Stadt- und Ortsbildschutzgesetz, kurz SOG, genannt. Die Landesregierung entsprach damit dem dringenden Wunsch der Bürgerschaft nach Erhalt und Pflege ihrer historisch gewachsenen Städte und Dörfer, denn die vertraute Umgebung der Straßen, Plätze und Häuser stiftet Identität und Heimat. Das Gesetz sollte die Kontinuität des Alten gewährleisten und zugleich den notwendigen Wandel einer lebendigen Stadt begleiten. Zu diesem Zweck wurde der Sachverständigenbeirat SVB als beratendes Organ eingesetzt und die finanzielle Förderung zur Unterstützung von Hausbesitzern bei Sanierung und Erhalt ihrer Häuser nach denkmalpflegerischen Kriterien gesetzlich verankert.

In Tirol existieren dank diesem Gesetz zwanzig so genannte Schutzzonen, die Altstädte, gründerzeitliche Viertel und dörfliche geprägte Ortskerne umfassen: Hall in Tirol, Hopfgarten im Brixental, Kitzbühel, Kufstein, Lienz, Obertilliach, Pfunds, Rattenberg, Reutte (mit Ehrenberg), St. Johann in Tirol, St. Veit in Defereggen. Innerhalb der Landeshauptstadt Innsbruck sind neun Stadtteile, von denen jeder ein charakteristisches Erscheinungsbild besitzt, als eigenständige Schutzzonen ausgewiesen: Altstadt, Wilten, Mariahilf-Hötting-St. Nikolaus, Saggen, Mühlau, Arzl, Amras und Igls.
Neben dem Denkmalschutz, der auf Grundlage eines Bundesgesetzes einzelne Gebäude betreut, ist der Stadt- und Ortsbildschutz ein wesentliches Instrument, um unsere Umwelt, die mehr denn je dem Druck der Veränderung ausgesetzt ist, auch für nachfolgende Generationen zu bewahren.
Eigens für die Ausstellung wurden diese Schutzzonen mit Helikopter und Drohnen beflogen, um einzigartige Bilder und Filme zu gewinnen und um die bekannten Städte und Dörfer aus neuer Sicht zu zeigen.

Als erster Präsentationsort der Wanderausstellung wurde Hall in Tirol gewählt und diese vom 1. bis 18. Mai 2016 im Salzlager Hall gezeigt. Die Stadtarchäologie Hall engagierte sich vorweg bei der Organisation der Presseführung und so wurden die MedienvertreterInnen am 28. April 2016 zur exklusiven Sonderführung in das Salzlager Hall geladen, wo zwei Tage später die Sonderschau feierlich eröffnet wurde.

Sonderführung erHALLten „Ortsbildschutz in Hall in Tirol“ mit Dipl.-Ing. Walter Hauser, 2016, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Zusammen mit dem Stadtmuseum Hall wurde während der Ausstellungszeit ein besonderes Rahmenprogramm geboten. Am 6. Mai 2016 fand eine Sonderform unseres Projekts „erHALLten. erforschen – erhalten – erzählen“ statt. Diese Veranstaltungsreihe wurde im Mai 2015 ins Leben gerufen mit dem Ziel die Haller Bevölkerung auf die Geschichte ihrer Häuser aufmerksam zu machen und das Interesse für Archäologie zu wecken bzw. zu verstärken. So sollen während oder nach archäologischen Grabungen und Untersuchungen diese „Baustellen“ für Interessierte in Form von Führungen und Fundpräsentationen geöffnet werden. In diesem Fall haben wir gleich die Haller Altstadt unter dem Aspekt „erHAL(L)ten“ präsentiert und Dipl.-Ing. Walter Hauser führte zum Thema „Ortsbildschutz in Hall i.T.“ durch die Straßen und erklärte den TeilnehmerInnen anhand ausgewählter Gebäude die Kontinuität und den Wandel der Salzstadt. Die Führung startete beim Kurhaus Hall und endete im Salzlager, wo sich die Gelegenheit bot, an einem geführten Rundgang mit Kurator PD Dr. Christoph Hölz, Archiv für Baukunst und Dipl.-Ing. Walter Hauser durch die Ausstellung teilzunehmen. Im Anschluss lud die Stadt Hall zu einem kleinen Empfang.

weiteres SOG Rahmenprogramm: Gesprächsmuseum „40 Jahre Ortsbildschutz in Hall in Tirol“

Begrüßung der Gäste beim Empfang der Stadt Hall durch Kulturstadtrat Johannes Tusch im Salzlager Hall, 2016, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Flyer_Kontinuität_und_Wandel