Impulsvortrag beim Gesprächsmuseum „40 Jahre Ortsbildschutz in Hall in Tirol“

18. Mai  2016
Impulsvortrag

beim Gesprächsmuseum „40 Jahre Ortsbildschutz in Hall in Tirol“

Im Mai 2016 ergab sich die Möglichkeit einer Beteiligung am Rahmenprogramm der Ausstellung „Kontinuität und Wandel. Stadt- und Ortsbildschutz in Tirol 1976-2016“.
Die Abteilung Bau- und Raumordnungsrecht des Landes Tirol und das Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck nahmen das 40-jährige Jubiläum des Stadt- und Ortsbildschutzgesetz zum Anlass, diese Wanderausstellung zu konzipieren. Seit 1976 gibt es in Tirol ein Stadt- und Ortsbildschutzgesetz, kurz SOG, genannt. Die Landesregierung entsprach damit dem dringenden Wunsch der Bürgerschaft nach Erhalt und Pflege ihrer historisch gewachsenen Städte und Dörfer, denn die vertraute Umgebung der Straßen, Plätze und Häuser stiftet Identität und Heimat. Das Gesetz sollte die Kontinuität des Alten gewährleisten und zugleich den notwendigen Wandel einer lebendigen Stadt begleiten. Zu diesem Zweck wurde der Sachverständigenbeirat SVB als beratendes Organ eingesetzt und die finanzielle Förderung zur Unterstützung von Hausbesitzern bei Sanierung und Erhalt ihrer Häuser nach denkmalpflegerischen Kriterien gesetzlich verankert.

In Tirol existieren dank diesem Gesetz zwanzig so genannte Schutzzonen, die Altstädte, gründerzeitliche Viertel und dörfliche geprägte Ortskerne umfassen: Hall in Tirol, Hopfgarten im Brixental, Kitzbühel, Kufstein, Lienz, Obertilliach, Pfunds, Rattenberg, Reutte (mit Ehrenberg), St. Johann in Tirol, St. Veit in Defereggen. Innerhalb der Landeshauptstadt Innsbruck sind neun Stadtteile, von denen jeder ein charakteristisches Erscheinungsbild besitzt, als eigenständige Schutzzonen ausgewiesen: Altstadt, Wilten, Mariahilf-Hötting-St. Nikolaus, Saggen, Mühlau, Arzl, Amras und Igls.
Neben dem Denkmalschutz, der auf Grundlage eines Bundesgesetzes einzelne Gebäude betreut, ist der Stadt- und Ortsbildschutz ein wesentliches Instrument, um unsere Umwelt, die mehr denn je dem Druck der Veränderung ausgesetzt ist, auch für nachfolgende Generationen zu bewahren.
Eigens für die Ausstellung wurden diese Schutzzonen mit Helikopter und Drohnen beflogen, um einzigartige Bilder und Filme zu gewinnen und um die bekannten Städte und Dörfer aus neuer Sicht zu zeigen.

Als erster Präsentationsort der Wanderausstellung wurde Hall in Tirol gewählt und diese vom 1. bis 18. Mai 2016 im Salzlager Hall gezeigt. Die Stadtarchäologie Hall engagierte sich vorweg bei der Organisation der Presseführung und so wurden die MedienvertreterInnen am 28. April 2016 zur exklusiven Sonderführung in das Salzlager Hall geladen, wo zwei Tage später die Sonderschau feierlich eröffnet wurde.

Teilnehmer beim Gesprächsmuseum „40 Jahre Ortsbildschutz in Hall in Tirol“ v.l.n.r.: Mag. (FH) Birgitt Drewes (Moderation), Hon.-Prof. Univ.-Doz. DDr. Helmut Rizzolli, Architekt Dipl.-Ing. Mario Ramoni, Bauherr Mag. (FH) Florian Schuster und Architekt Dipl.-Ing. Albert Weber, Foto: Mag. Astrid Bachlechner

Zusammen mit dem Stadtmuseum Hall wurde während der Ausstellungszeit ein besonderes Rahmenprogramm geboten. Im Rahmen der Finissage am 18. Mai 2016 fand zunächst eine letzte Ausstellungsführung statt und anschließend wurde von Mag. Christine Weirather zum Gesprächsmuseum 40 Jahre Ortsbildschutz in Hall in Tirol“ in das Stadtmuseum Hall geladen. Die Veranstaltung startete mit einem Impulsvortrag von Dipl.-Ing. Walter Hauser, dann folgte eine Podiumsdiskussion mit Architekt Dipl.-Ing. Mario Ramoni (Innsbruck, Gestaltungsbeirat Bregenz), Hon.-Prof. Univ.-Doz. DDr. Helmut Rizzolli (Historiker, Stiftung Bozner Schlosser), Architekt Dipl.-Ing. Albert Weber (Hall) und Bauherrn und Hausbesitzer Mag. (FH) Florian Schuster, Geschäftsführer und Eigentümer der Liegenschaftsbesitzerin FGW Haus Vermietungs KG. Moderiert wurde die Diskussionsrunde, bei der sich auch das Publikum mit einbringen konnte, von PR- und Kommunikationsexpertin Mag. (FH) Birgitt Drewes.

weiteres SOG Rahmenprogramm: erHALLten „Ortsbildschutz in Hall i.T.“

Flyer_Kontinuität_und_Wandel