Internationales Symposium „Prähistorische Salzgewinnung“

4. bis 5. Oktober 2011
Internationales Symposium

„Prähistorische Salzgewinnung“

Ein Schwerpunkt des Herbstprogramms war wohl das internationale Symposium „Prähistorische Salzgewinnung“ das der Verein in Kooperation mit dem Institut für Archäologien der Universität Innsbruck und Ass.-Prof. Dr. Gert Goldenberg vom dortigen Forschungszentrum HiMAT (The History of Mining Activities in the Tyrol), welches sich mit der Geschichte des Bergbaus in Tirol und seinen angrenzenden Gebieten beschäftigt, von 4. bis 5. Oktober 2011 veranstaltete. Ziel war es, mit den eingeladenen ExpertInnen aus Frankreich, England, Deutschland und Österreich die archäologischen Befunde aus St. Magdalena zu bewerten, um gemeinsam eine Perspektive bzw. Strategie für die archäologischen Untersuchungen im Halltal zu entwickeln.

Internationales Symposium „Prähistorische Salzgewinnung“,
Ass.-Prof. Dr. Gert Goldenberg (re.) stellt den Referenten Prof. Anthony Harding,
University of Exeter, England (li.) vor, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Am ersten Tag wurden im Rahmen des offiziellen Vortragsprogramms bedeutende archäologische Fundstellen bzw. Forschungsgrabungen in Europa vorgestellt : Mag. Johann Reschreiter (Naturhistorisches Museum Wien, Österreich) sprach über „Prähistorische Salzproduktion in Hallstatt? Arbeit von Spezialisten“, Dr. Janine Fries-Knoblach (freie Archäologin, Dachau, Deutschland) referierte über „Funde und Befunde eisenzeitlicher Salzsiederei in Schwäbisch Hall und Bad Nauheim“, Prof. Laurent Olivier (Musée des Antiquités Nationales, St. Germain-en-Laye, Frankreich) hielt einen Vortrag über „The Briquetage de la Seille“ (France, Lorraine): „A proto-industrial Salt Production Center in the European Iron Age“ und Prof. Anthony Harding(University of Exeter, England) erzählte von der „Prähistorische Salzgewinnung in Rumänien“.

Internationales Symposium
„Prähistorische Salzgewinnung“, interner
Workshop, Prof. Dr. Laurent Olivier, Dr.
Janine Fries-Knoblach, Ass.-Prof. Dr.
Gert Goldenberg (v.li.n.re.), Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen startete der interne Workshop mit Themen zu St. Magdalena: regionale Geologie / Salzgeologie, historischer Salzbergbau im Halltal und eisenzeitliche Befunde bei St. Magdalena im Halltal. An dieser internen Expertenrunde nahmen folgende Personen teil: Univ.-Prof. Dr. Rainer Brandner (Universität Innsbruck, Institut für Geologie und Paläontologie), Dr. Janine Fries-Knoblach (freie Archäologin, Dachau, Deutschland), Ass.-Prof. Dr. Gert Goldenberg (Universität Innsbruck, Institut für Archäologien, Forschungszentrum HiMAT), Prof. Dr. Anthony Harding (University of Exeter, England), Dipl.-Ing. Walter Hauser (Bundesdenkmalamt), Mag. Kerstin Kowarik (Naturhistorisches Museum, Wien), Prof. Dr. Laurent Olivier (Musée des Antiquités Nationales, St. Germain-en-Laye, Frankreich), Univ.-Prof. Dr. Gernot Patzelt (Universität Innsbruck, Institut für Geographie), Mag. Johann Reschreiter (Naturhistorisches Museum, Wien), Univ.-Prof. Dr. Christoph Spötl (Universität Innsbruck, Institut für Geologie und Paläontologie), Univ.-Prof. Dr. Harald Stadler (Universität Innsbruck, Institut für Archäologien, Fachbereich Mittelalter- und Neuzeitarchäologie), Ao.Univ.-Prof. Dr. Gerhard Tomedi (Universität Innsbruck, Institut für Archäologien, Ur- und Frühgeschichte) und Mag. Dr. Alexander Zanesco (Stadtarchäologie Hall). Protokoll führte Dr. Eva Maria Kummer.

Internationales Symposium
„Prähistorische Salzgewinnung“,
Abendvortrag “ von Mag.
Johann Reschreiter, Naturhistorisches
Museum, Wien, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Abgeschlossen wurde der Tag mit dem öffentlichen Abendvortrag „Urgeschichtlicher Salzbergbau in Hallstatt“ von Mag. Johann Reschreiter, dem Grabungsleiter von Hallstatt.

Der zweite Tag führte die Expertenrunde dann ins Halltal um vor Ort die historischen Bergbauspuren und den Grabungsplatz St. Magdalena zu besichtigen. Als Ergebnis der Diskussionen wird die Salzsiederei als wahrscheinlichste Erklärung für das Vorhandensein einer größeren Feuerstelle/Herdgrube mit dem Auftreten großer Keramikmengen angenommen. Die archäologischen Forschungsarbeiten sollen auf jeden Fall fortgesetzt und intensiviert werden. Eine geomagnetische Untersuchung hat Ende November hier schon recht interessante Einblicke ans Licht gebracht.

Internationales Symposium
„Prähistorische Salzgewinnung“,
Exkursion ins Halltal, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.