10. Oktober 2020 leider abgesagt
Vorstandsexkursion
„Schwendt im Kaiserwinkel“
Fixer Programmpunkt im Rahmen unserer Aktivitäten ist die alljährliche Vereinsexkursion, die wir für unsere Mitglieder und Interessierte anbieten.
Doch im Jahr 2020 ist Corona bedingt leider alles anders. So hatten wir zunächst an einen Ausflug gedacht, der innerhalb Tirols stattfinden könnte, die TeilnehmerInnen mit eigenem Pkw anreisen würden und nicht alle dicht gedrängt und mit Masken in einem Bus sitzen müssen und möglichst viele Programmpunkte im Freien stattfinden würden. Nach ein paar eingebrachten Ideen einigten wir uns in einer Vorstandssitzung im Juni 2020 auf den Vorschlag von Obmannstellvertreter Dr. Harald Stadler zu den Ruinenresten der Herrenhauswand (ehemalige Höhenburg) in Schwendt am Eingang des Kohlentals südlich von Kössen im Bezirk Kitzbühel zu wandern. Die Details für diesen Tag sollte Mag. Alexandra Müller-Krassnitzer gemeinsam mit Markus Nothegger, dem Fachmann vor Ort, organisieren.
So stand für Samstag, den 10. Oktober 2020 folgendes auf dem Programm: Nach einer eigenständigen Anfahrt nach Schwendt wollten wir uns um 8:30 Uhr im Dorfzentrum treffen um dann gemeinsam zur Herrenhauswand zu wandern. Diese kleine und wenig bekannte Höhlenburgruine liegt oberhalb eines Waldes in den Abbrüchen der Herrenhauswand nördlich der Veitenalm. Die Gegend heißt im Volksmund auch „Bei den Wilden Fräulein“. Höhlen boten seit Urzeiten dem Menschen Schutz nicht nur vor Unberechenbarkeit der der Natur, sondern auch in Kriegszeiten. In großen Halbhöhlen, die in steilem Gelände liegen, konnte mit vergleichsweise geringem Aufwand eine wehrhafte Anlage errichtet werden: eine Höhlenburg. Meist in exponierter Lage gelegen, erlaubten diese zudem einen guten Überblick über die weite Gegend. Die Anlage und deren Umgebung wurden 1992 von Herwig Pirkl vermessen und die Pläne sowie eine Auswahl von Kleinfunden von Dr. Harald Stadler (1994) publiziert. Die Höhlenburg nutzte eine große Nische im Kalkstein der Herrenhauswand, in der Tropfwasser für eine bescheidene Wasserzufuhr sorgte. Mehrere teilweise restaurierte Mauerreste mit Gerüstlöchern und Balkenauflagen, Fundamente eines Torbaus, etc. sind in dem unübersichtlichen, steilen Areal zu finden. Über die Geschichte dieser Höhlenburg ist bis dato kaum etwas bekannt. Es wird vermutet es handle sich um eine Fluchtburg aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs, allerdings weist das am Fuß der Anlage geborgene Fundmaterial auf das 13./14. Jh. n. Chr. hin. Ihre Funktion jedenfalls hat sie schon vor Jahrhunderten verloren.
Nach dieser Wanderung sollte ein Mittagessen auf der Terrasse des Restaurants Quellfisch in Schwendt mit Blick auf das große Angel- und Quellteich-Resort auf uns warten. Gestärkt würde uns der Ausflug noch zum Boarhof führen, ein denkmalgeschütztes Bauernhaus mit Backofen.
Doch als im September die Zahlen der COVID-19 Erkrankungen wieder stiegen und der Vorstand daher nicht das Risiko für eine große Gruppe von 35 bis 40 TeilnehmerInnen eingehen wollte, entschieden wir uns dazu in diesem Jahr die Exkursion ausfallen zu lassen. Auch die personenreduzierte Alternative im kleinen Kreis (Vorstandsteam und ein paar interessierte ehrenamtliche MitarbeiterInnen) konnte im Letzten nicht durchgeführt werden. Wir hoffen, aber sehr den Ausflug im Frühjahr 2021 nachholen zu können.