Generalversammlung 2019

4. Februar 2019
Generalversammlung

Laut den Vereinsstatuten ist alle drei Jahre eine ordentliche Generalversammlung einzuberufen und so lud der Verein seine Mitglieder am 4. Februar 2019 zu einer solchen in die Stadtarchäologie Hall ein. Die Beschlussfähigkeit war unabhängig von der Zahl der anwesenden Mitglieder eine halbe Stunde nach Sitzungsbeginn erreicht und so begrüßte Obmann Thomas Lindtner die anwesenden TeilnehmerInnen und stellte die Tagesordnungspunkte der Versammlung vor.
Unterstützt durch eine PowerPoint-Präsentation folgte der Tätigkeitsbericht von Mag. Alexandra Müller-Krassnitzer für die Jahre 2016 bis 2018 in den Bereichen Wissenschaft, Depot, Museum und Verein.

PowerPoint-Präsentation
Generalversammlung 2019.

So fanden in den letzten drei Jahren diverse Bauuntersuchungen sowie größere und kleinere Grabungen in Hall und Umgebung statt: 2016: Friedhof St. Nikolaus, Münze Hall, Mustergasse 7, Rosengasse 4, Unterer Stadtplatz 7a; 2017: Fortsetzung Unterer Stadtplatz 7a, Brockenweg 1, Bachlechnerplatz; 2018: Friedhofskapelle, Salzburgerstraße 7, Kirche zum Heiligen Kreuz, Saline 6-8.
Von 1.910 Grabungsstunden wurden auf diesen „Baustellen“ 640 Stunden ehrenamtlich und auf freiwilliger Basis geleistet. Weitere 2.402 Arbeitsstunden wurden im Zuge der Fundaufarbeitung und Arbeiten im Depot unentgeltlich erbracht. Darunter fallen Reinigung, Auswertung, Beschriftung, Inventarisierung, Dokumentation und Recherche, sowie die Magazinierung und Archivierung der Funde aus den aktuellen Grabungen. Einen enormen Arbeitsaufwand hatte die Übersiedelung des Depots
von der Burg Hasegg in das ehemalige Damenstift am Stiftsplatz zur Folge. Von der Vorbereitung, der Kontrolle und Neuverpackung des Fundbestandes, dem Auf- und Abbau von Regalen im Jahr 2016 bis hin zur Organisation und Durchführung der Übersiedelung und des Transports (Funde aus über 50 Grabungen, 28m3 Fundmaterial, 420 Kartons mit teilweise über 30 kg, 220 Kübel, 15 Großfunde), Nachkontrolle und Neuaufstellung des übersiedelten Fundbestandes im Jahr 2017. Die Restaurierungstätigkeiten konzentrierten sich 2016 auf Keramikfunde und Organische Objekte (v.a. Grabung Münze Hall), 2017 auf Glas und Keramik und 2018 auf Keramikfunde aus den Grabungen St. Magdalena und Milserstraße.
Zu ergänzen ist der Aufgabenbereich Wissenschaft und Depot noch durch zahlreiche Publikationen, Fund- und Grabungsberichte, Vorträge und Führungen und nicht zu vergessen der wissenschaftliche Austausch mit Fachkollegen (z.B. Besuch der Glasspezialisten William Gudenrath, Corning Museum of Glass, USA und Dr. Dedo von Kerssenbrock-Krosigk, Glasmuseum Hentrich, Düsseldorf).

Im Bereich des Museums ließen sich folgende Aktivitäten – meist Kooperationsprojekte – vermelden: Sonderausausstellung
„Handwerkskunst aus Haller Grabungen“, Leihverkehr (Schloss Runkelstein, Stadtmuseum Hall, Schloss Bruck, Oesterreichische
Nationalbank Zweigstelle West Innsbruck und grenzüberschreitende Wanderausstellung in Oberaudorf, Rosenheim, Kufstein, Schwaz, Hall und Neubeuern), Vermittlungs- und museumspädagogische Programme, Vorabreiten zum medienpädagogischen Programm „Wissensrallye Maximilian go“ Kindergeburtstage, Sonderführungen für Studierende (Innsbruck, Bamberg, Salzburg), Mitglieder und MitarbeiterInnen befreundeter Institutionen, Veranstaltungen wie ICOM Exklusiv, ORF Lange Nacht der Museen, ORF Sommerfrische, etc. Netzwerkaufbau, Vorträge, Führungen bis hin zu Spezialworkshops (z.B. für Steirischen Museumsbund) und der Teilnahme an Tagungen (Euregio Museumstag, Österreichischer Museumstag. Nicht unerwähnt bleiben sollte auch die Verlängerung des Museumsgütesiegels im Rahmen des Österreichischen Museumstages durch ICOM Österreich und den Museumsbund Österreich. Zu den Tätigkeiten des Vereins gehörten in den Jahren 2016 bis 2018 die monatlichen Vorstandssitzungen, Vorträge, Führungen (z.B. Tag der offenen Rathaustür, Depotpräsentationen für HelferInnen, Mitwirkende und Nachbarn sowie für die Haller Stadt- und GemeinderätInnen, etc.), archäologische Kindergrabungen, Beteiligung an Kooperationsprojekten (Containerprojekt „Bilder vom Salzberg und von der Saline“, Rekonstruktion der Wasserräder) und Veranstaltungen wie der Ferienexpress Hall Absam, das Haller Nightseeing und Preview Haller Nightseeing, der Tag des Denkmals, etc. Es wurden für Partnerinstitutionen Tagungen und Kongresse ausgerichtet und die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt (Meeting der Management Group of the Commission for Aeronautical Meteorology, Tagung „Metallisierung, Präsentationsveranstaltung Inari Software). Des Weiteren wurden Exkursionen (Loppio und Rovereto, Burg Reifenstein und Bergbauwelt Ridnaun und Chur/ Schweiz) sowie Veranstaltungen für MitarbeiterInnen organisiert. Das Projekt erHALLten. Erforschen – erhalten – erzählen konnte mit der Beteiligung am Rahmenprogramm zur Ausstellung „KONTINUITÄT UND WANDEL. Stadt- und Ortsbildschutz in Tirol 1976-2016“ fortgesetzt und mit der Einführung des Patentalers um die Möglichkeit eine Restaurierungspatenschaft zu übernehmen, erweitert werden. 2017 erschien der 4. Band der Publikationsreihe „Forum Hall in Tirol. Neues zur Geschichte der Stadt“, präsentiert wurde er im Verlag Ablinger.Gaber, sowie im Rahmen der Präsentationen des Sonderdrucks „Griechisch-katholisches Exil in der Salvatorgasse, Hall i.T. 1950 – 1959“ im Erzbischöflichen Palais (Wien) und ein weiters Mal im griechischen Kulturzentrum (Wien). Zusätzlich wurden 2017 und 2018 Beiträge aus der Publikation im Haller Blatt veröffentlicht. Seit 2014 bietet der Verein einen digitalen Blick in die Vergangenheit mit dem Projekt Hall360Tirol – eine virtuelle Zeitreise. Neben laufenden Aktualisierungen des Erscheinungsbildes und Nutzeroberfläche konnte der virtuelle Stadtrundgang 2016 um die Station Tourismusinformation Region Hall-Wattens – Ehemalige Bastion (Unterer Stadtplatz 19) erweitert werden, Hinweisschilder und Wegweiser wurden montiert um direkt vor Ort in die Vergangenheit eintauchen zu können und mittels Sonderführungen wurden diese Neuerungen der Bevölkerung vorgestellt. Im Folgejahr begannen die Arbeiten an der Station Brockenweg und 2018 entstanden die kleineren Standorte Wasserrad und Friedhofskapelle. Ebenfalls 2018 fiel der Startschuss für drei Stationen, die in Zusammenhang mit Kaiser Maximilian stehen und im Rahmen des Gedenkjahres zum 500-jährigen Todestag 2019 ihren Abschluss finden sollten. Erste Einsätze von Virtual Reality Brillen sollen auch nicht unerwähnt bleiben. Alle Aktivitäten, Veranstaltungen und Tätigkeiten des Vereins lassen sich seit Ende 2016 auf der Neuen Homepage bis in Jahr 2003 detailliert und mit Fotos bereichert nachlesen.

Im Anschluss fuhr unser bis dahin tätige Kassier, Assoz.-Prof. Mag. Dr. Florian Müller mit dem Kassenbericht für die abgeschlossenen Jahre 2016, 2017 und 2018 fort und erklärte den Anwesenden die Bilanzen anhand von Diagrammen und Ein- und Ausgaben-Tabellen. Beide Kassaprüfer, Dipl.-Ing. Werner Sallmann und Josef Anker, bezeugten anschließend, dass es bei den Rechnungsprüfungen keinerlei Beanstandungen oder Unregelmäßigkeiten gab und entlasteten den Kassier und die Geschäftsführerin. Nach ein paar Dankesworten von Obmann Thomas Lindtner an die Subventionsgeber, Sponsoren und an das Team der Stadtarchäologie wurde auch der Antrag zur Entlastung des Vorstandes einstimmig per Handzeichen angenommen.

Da die alte Vorstandsperiode abgelaufen war, standen Neuwahlen an. Laut Statuten waren Obmann/Obfrau, ObmannstellvertreterIn/ ObfraustellvertreterIn, SchriftführerIn, KassierIn und SchriftführerstellvertreterIn zu wählen. Somit stellte sich erneut das bisherige Team der Wahl und wurde auch einstimmig gewählt: Obmann: Thomas Lindtner, Obmannstellvertreter: Univ.-Prof. Dr. Harald Stadler, Kassier: Ass.-Prof. Mag. Dr. Florian Müller, Schriftführerin: Mag. Alexandra Müller-Krassnitzer und Schriftführerstellvertreter Werner Anfang. Dieser gewählte Vorstand schlug im Anschluss den wissenschaftlichen Beirat vor, bestehend aus Mag. Dr. Alexander Zanesco, Dipl.-Ing. Walter Hauser, Mag. Anny Awad, Dr. Sylvia Mader und DDr. Andreas Faistenberger, sowie den beiden Rechnungsprüfern: Dipl.-Ing. Werner Sallmann und Johannes Anker. Das Amt der Geschäftsführung obliegt weiterhin Mag. Alexandra Müller-Krassnitzer. Somit ist dieses Team für die nächsten drei Jahre für das Gelingen und Bestehen des Vereins verantwortlich. Wir bedanken uns für dieses Vertrauen.

Auf der Tagesordnung stand in weiterer Folge noch eine kurze Vorschau auf das Jahr 2019. Zum Abschluss wurde allen Mitgliedern, MitarbeiterInnen, freiwilligen HelferInnen, Sponsoren, Förderern, Leihgebern und FreundInnen der Stadtarchäologie Hall für die Unterstützung in den Jahren 2016 bis 2018 gedankt, bevor die Generalversammlung offiziell beendet und einen geselligen Ausklang fand.