Projekt Wissensrallye „Maximilian go“

ab Februar 2018
Projekt
Wissensrallye „Maximilian go“

Anlässlich des 500. Todestages von Kaiser Maximilian I. ruft das Land Tirol das Jahr 2019 zum „Maximilianjahr“ aus. Dipl.-Päd. Ferdinand Radl vom Medienzentrum des Tiroler Bildungsinstituts, war Anfang 2018 auf der Suche nach Kooperationspartnern für das Projekt mit damaligen Arbeitstitel „Maximilian Rallyes“ um gemeinsam für Tiroler Schulen einen zeitgemäßen Beitrag für das Maximilianjahr 2019 leisten. Er bat um ein Treffen mit Zuständigen der Haller Institutionen Museum Stadtarchäologie, Bergbaumuseum, Stadtarchäologie, Stadtarchiv, Stadtmarketing und Tourismusregion Hall-Wattens.

Ziel dieses Treffens war zum einen die Möglichkeit, kompetente Sachverständige zur Mithilfe bei der Entwicklung der fachlichen Aspekte des Projekts ansprechen zu können und zum anderen eine geeignete Trägerinstitution für die Durchführung und Abwicklung der „Rallyes“ in Hall zu finden, welche auch bereit wäre, dieses interaktive Kulturvermittlungspaket für Tiroler SchülerInnen (ev. auch über das Maximilianjahr 2019 hinaus) bei sich ansiedeln und betreuen zu wollen.

Das erste Treffen, bei dem Herr Radl mittels einer PowerPoint-Präsentation das Konzept präsentierte, fand am 20. Februar 2018 im Besprechungsraum des TVB statt. Als Vertreter der Stadtarchäologie Hall war Mag. Dr. Alexander Zanesco anwesend. Vorgestellt wurde zunächst das Medienzentrum eine Einrichtung des Tiroler Bildungsinstitutes. Das Medienzentrum unterstützt das Lernen mit Medien, stellt innovative Medienprojekte bereit, fördert die kompetente Mediennutzung, schafft Rahmenbedingungen für die Produktion und für den optimierten Einsatz von Bildungsmedien. Es versorgt den gesamten Bildungssektor mit Bildungsmedien, die im Medienportal LeOn „Lernen Online“ abrufbar sind oder entlehnt werden können.

Für besagtes Projekt schwebten ihm interaktive Schnitzeljagden in Innsbruck, Hall und Kufstein vor, die nach dem erfolgserprobten Konzept der „Innsbruck Rallye erstellt und organisiert werden sollen. Die 2 – 4 km langen Rundgänge in den jeweiligen Stadtkernen, die die SchülerInnen mit Tablets in Kleingruppen zu absolvieren haben, sollten so gestaltet sein, dass sie sich entlang von „Maximilian Geschichten-Erzählenden“ Gebäuden und Orten bewegen. Jede Rallye sollte in eine stringente, kindgerechte Abenteuergeschichte verpackt werden, welche durch digitale Unterstützung multimedial „angereichert“ wird. Der Wettbewerbscharakter, das aktive Produzieren von Medien (Fotos, Videos, Audioaufnahmen) und das gemeinschaftliche Lösen von Aufgaben sollte ein nachhaltiges, unterhaltsames „Bildungserlebnis“ schaffen, das auch über das Maximilianjahr hinaus angeboten werden kann. Im Vorfeld findet eine technisch-thematische Einführung statt und hinterher wird eine Siegerermittlung anhand der gesammelten und dokumentierten Daten moderiert. Die  Weiterleitung der entstandenen digitalen Medien an die LehrerInnen ermöglicht das nachhaltige Einsetzen derselben, um mit den SchülerInnen Portfolios, Plakate oder Hefteinträge zu gestalten und so den Vermittlungserfolg dokumentieren zu können.

Utensilien für die Innsbruck Rallye, 2018, Foto: Tiroler Bildungsinstitut, Medienzentrum

Alle Aktivitäten werden durch die App protokolliert (zeitlich, inhaltlich & durch einen Punktestand) und können bei der anschließenden Zusammenschau ausgelesen und vergleichend dargestellt werden. Das erfolgreichste Team lässt sich dadurch sehr transparent, bei Bedarf, ermitteln. Abgesehen vom Wettbewerbscharakter, bietet der gemeinsame Abschluss Nachhaltigkeit im Lernen durch das Revue passieren lassen des Erlebten und die Weitergabe der gemachten Medienaufnahmen. Das Konzept erlaubt eine ganzjährige, wetterunabhängige Durchführung des Programms.

Die angedachten thematischen Schwerpunkte für das Maximilian Projekt wären: eine mittelalterliche Festung (Kufstein), eine mittelalterliche Stadt (Hall) und Leben am und um den mittelalterlichen Hof (Innsbruck). Die Durchführung sollen die jeweiligen Institutionen vor Ort übernehmen – natürlich ausgestattet mit der vom Medienzentrum entsprechend vorbereiteten Hard- und Software samt bewährtem Organisationsrahmen und Briefing. Als Pilotkonzept dafür fungiert das 2016 entwickelte und erprobte Erfolgsrezept der „Innsbruck Rallye“ (bis dato bereits über 1000 teilgenommene SchülerInnen/ StudentInnen/ Lehr- und Begleitpersonen).
Bei diesem medienpädagogischen Projekt, das zusammen mit der Pädagogischen Hochschule Tirol basierend auf dem didaktischen Ansatz des „Seamless Mobile Learning“ entwickelt wurde, gilt es mittels Tablets die Innsbrucker Altstadt zu erforschen. Im Mittelpunkt steht ein Diebstahl. Acht der weltberühmten Goldschindeln am Goldenen Dachl wurden entwendet. Die Täter wurden auf frischer Tat ertappt, haben es aber auf ihrer Flucht noch geschafft, die gestohlenen Schindeln zu verstecken. Was sie nicht bedacht haben: Die wertvollen Schindeln sind mit Codes versehen. Bei der Suche helfen nun die Tablets. Durch das Lösen von Rätseln und verschiedenen Aufgaben werden die Kinder zu den jeweiligen Verstecken geführt. Es müssen Fotos geknipst, Beweise gesichert, Fragen beantwortet werden. Die Fotos werden zentral gespeichert und können in der Klasse zur direkten Weiterarbeit eingesetzt werden. Das 2 ½ stündige medienpädagogische Programm eignet sich für 3. und 4. Volksschulklassen sowie für die 5. Schulstufe (NMS, AHS), kostet pro SchülerIn EUR 3,- und wird in Kleingruppen 2 bis 4 Personen (mindestens 12/max 25 SchülerInnen) durchgeführt, daher ist seitens der Schulen an ausreichende Anzahl von Begleitpersonen für die Gruppen einzuplanen.

Imagefoto Innsbruck Rallye, Foto: Tiroler Bildungsinstitut, Medienzentrum

Für die „Maximilian-Rallyes“ stehen nun die Partnerfindung in Hall, Innsbruck und Kufstein an, die Ermittlung der geeigneten Stationen und Sehenswürdigkeiten in der jeweiligen Stadt, die Ausarbeitung einer spannenden Geschichte und die technische Umsetzung. Geplant wäre nach einer Bewerbung, dass das Angebot mit April 2019 gebucht werden kann.

Von dem Konzept angetan berichtete Mag. Dr. Alexander Zanesco dem Vorstand und so wurde Dipl.-Päd. Ferdinand Radl zur Vorstandssitzung im März 2018 in die Stadtarchäologie eingeladen, wo er dem restlichen Vorstand erneut das Projekt vorstellte. Seit 2008 bieten wird bereits in Kooperation mit der Tiroler Kulturservicestelle des Landes Tirols sehr erfolgreich museumspädagogische Programme an, daher lag es nahe auch hier als Partner aufzutreten. Einstimmig wurde also beschlossen diese Zusammenarbeit einzugehen.
Neben der Durchführung der Programme, die künftig Mag. Alexandra Müller-Krassnitzer übernehmen soll, konnten wir uns auch inhaltlich einbringen. Das Wissen des Stadtarchäologen und Stadthistorikers war und ist hier von großem Nutzen, auch unser Projekt Hall360Tirol – eine virtuelle Zeitreise ließe sich einbauen. Um einen Einblick in den Ablauf und Moderation eines solchen Programms zu bekommen, konnte Mag. Alexandra Müller-Krassnitzer am 18. April 2018 bei der „Innsbruck Rallye“ der 1a und 1b NMS Fließ teilnehmen.

Für Innsbruck wird das Volkskunstmuseum die Vermittlung übernehmen und in Kufstein soll das Programm in der Festung Kufstein angeboten werden. HistorikerInnen, ExpertInnen, SchuldpädagogInnen, KulturvermittlerInnen, RedaktionsmitarbeiterInnen und VerantwortungsträgerInnen der ausrichtenden Institutionen waren aufgefordert mit der Entwicklung mitzuarbeiten. Seitens des Medienzentrums wurde eine kollaborative Arbeitsunterlage (OneNote Dokument) gestaltet, die an alle Beteiligten in den drei Städten übermittelt wurde und in der Ergänzungs- bzw. Korrekturvorschläge in fachlicher, wie auch sonstiger Hinsicht anbringen zu konnte bzw. kann.
Für das Drehbuch der Geschichte konnte Kinderbuchautor Thomas Brezina gewonnen werden. Dieser nahm sich im September zwei Tage Zeit und sah sich mit den Beteiligten denkbare Stationen für die Rallye in Innsbruck, Kufstein und Hall an um dann mit dem Schreiben an der Abenteuer/Rätselgeschichte beginnen zu können.
Bei der Begehung in Hall am Nachmittag des 20. September wurde Thomas Brezina von Dipl.-Päd. Ferdinand Radl, Dipl.-Päd. Bernhard Raneburger, Katharina Partl, Petra Seiwald, Mag. Ingrid Kofler, Mag. Anton Prock, Mag. Anita Töchterle-Graber, Mag. Dr. Alexander Zanesco und Mag. Alexandra Müller-Krassnitzer begleitet. Unter anderem wurden folgende Orte besucht: Burg Hasegg (Georgskapelle, Münze Hall), Unterer Stadtplatz, Stadtgraben, Oberer Stadtplatz, Rathaus, Pfarrkirche St. Nikolaus, Magdalenenkapelle, Grabung Münze Hall, etc. Bei einer kurzen Kaffeepause wurde nicht nur etwas gefachsimpelt, sondern es entstanden bereits die ersten Ideen für eine Geschichte bzw. erdenkliche Umsetzungen der Rätselrallye. Thomas Brezina lobte die Vorbereitung, die Organisation und die Rundgänge selbst. Diese sollen nun die Grundlage für die anstehende Kreativarbeit des Autors bilden. Zum Abschluss der Begehung nahm sich Herr Brezina noch Zeit für das ein oder andere persönliche Erinnerungsfoto.

Brainstorming im Rahmen der Stationen-Begehung für die Wissensrallye „Maximilian go“, v.l.n.r.: Mag. Ingrid Kofler, Mag. Anton Prock, Petra Seiwald, Mag. Alexandra Müller-Krassnitzer, Mag. Anita Töchterle-Graber, Dipl.-Päd. Ferdinand Radl, Thomas Brezina, Katharina Partl, Mag. Dr. Alexander Zanesco, 2018, Foto: Tiroler Bildungsinstitut, Medienzentrum

Das gemeinsames OneNote Dokument konnte darauf Audiomitschnitten und Fotos der Begehungen, bzw. durch weitere Fakten ergänzt werden. Die Ausarbeitung des Drehbuchs und dessen Kontrolle auf historische Richtigkeit geht mit Dezember 2018 in die Endphase über. Im Anschluss daran kann mit der technischen Umsetzung und Programmierung der App begonnen werden, die dann auf die Tablets überspielt werden soll. Nach Fertigstellung steht eine flächendeckende Bewerbung und Bekanntmachung an den Schulen auf der Do To Liste.

Das Projekt wird bereits unter dem Titel „Wissensrallye Maximilian go“ auf der offiziellen Seite zum Maximilianjahr 2019 des Landes Tirol angekündigt. www.maximilian2019.tirol

Wissensrallye „Maximilian go“ in Hall in Tirol
Medienpädagogisches Angebot für 3.und 4. Volksschulklassen
Durch das Medienzentrum des Landes Tirol wird die Geschichte Kaiser Maximilians I. für Schulklassen interaktiv und altersgerecht erfahrbar gemacht. Im Mittelpunkt steht eine spannende Geschichte, die in Form einer Wissensrallye aufbereitet ist. Mit Hilfe von Tablets erforschen SchülerInnen bei moderierten digitalen Gruppen-Schnitzeljagden Orte, die mit dem Leben Maximilians in Bezug stehen.
Die Rallyes werden in Hall in Tirol, Innsbruck und Kufstein ab dem 24. April 2019 bis 12. Oktober 2019 für Tiroler Schulen angeboten. Die Stadtarchäologie Hall i.T. übernimmt als Kooperationspartner die Durchführung der Programme in Hall in Tirol.
Termine: von 24.4. 2019 – 12.10. 2019, bei jedem Wetter, nur nach Vereinbarung
Preis: 3,- EUR pro SchülerIn
Zielgruppe: 3. und 4. Klasse Volksschule, aber auch 1. Klassen der Sekundarstufe 1
Teilnehmerzahl: min. 12 bis max. 25 Kinder
Dauer: ca. 2 ½ Stunden (ohne Pause)
Hinweis: da die Erkundung in Kleingruppen (2 bis 4 Kinder) stattfindet, empfiehlt es sich, Begleitpersonen einzuplanen
Anmeldung: Mag. Alexandra Müller-Krassnitzer, Stadtarchäologie Hall in Tirol, Burg Hasegg 6, 6060 Hall in Tirol, Tel: 0676/6804344, Email: office@stadtarchaeologie-hall.at oder alexandra_krassnitzer@hotmail.com
Weiterer Informationen: Wissensrallye „Maximilian go“