23. Oktober 2009
Haller Nightseeing
„Diesseits und jenseits von St. Nikolaus – ein Umgang in 5 Stationen“
Ein beachtenswertes Programm erwartete die BesucherInnen der Salinenstadt beim 4. Haller Nightseeing. An die hundert Kaufleute, Gastronomen, Touristiker und Kulturvermittler schlossen sich zusammen, um am 23. Oktober 2009 Tür und Tor bis Mitternacht zu öffnen. An verschiedenen Stationen konnten Kunst- und Geschichtsinteressierte in die über siebenhundertjährige Geschichte und die lebendige Kultur der Stadt eintauchen. Sonderführungen boten nicht nur die Möglichkeit, von erfahrenen FührerInnen detaillierte Informationen zu erhalten, sondern auch mit ExpertInnen der Stadtgeschichte zu sprechen und so verborgene und bekannte Kulturschätze der Vergangenheit und Gegenwart „neu zu heben“.
„Jenseits und Diesseits von St. Nikolaus“
Der Verein beteiligte sich auch heuer wieder bei dieser Veranstaltung. Unter dem Motto „Jenseits und Diesseits von St. Nikolaus – Ein Umgang in 5 Stationen“ gab es historisch und archäologisch Interessantes rund um die Haller Pfarrkirche zu entdecken. Bei dem Rundgang wurden eine städtebauliche Station von Dipl.-Ing. Walter Hauser, zwei archäologische Stationen die Josefskapelle und die romanische Friedhofsmauer von Mag. Dr. Alexander Zanesco, die mittelalterlichen Vorstellungen von Jenseits, Jüngstem Gericht und Auferstehung auf dem Weltgerichtsfresko (1466) in der Magdalenenkapelle von Dr. Sylvia Mader präsentiert. Die Führungen fanden jeweils um 18.00, 20.00 und 22.00 Uhr statt und dauerten ca. 50 Minuten. Um die technische Ausstattung (Licht, Lautsprecher etc.) kümmerte sich Thomas Lindtner.
Skelettfund aus dem 16. Jh.
Ein weiterer Programmpunkt wartete an diesem Abend auf die BesucherInnen im Museum Stadtarchäologie. Neben der permanenten Schausammlung zur Alltagskultur des Mittelalters und der frühen Neuzeit konnten in der laufenden Sonderausstellung „Die Glashütte Hall in Tirol“ Funde aus der Grabung am Gelände des ehemaligen Glashüttenareals und wertvolle und einzigartige Leihgaben betrachtet werden.
Speziell für diesen Abend wurde noch eine kleine Sonderschau, die das Außenprogramm als fünfte Station abrunden sollte, aufgebaut: Ein von Bmst. Ing. Wolfgang Mader gezimmerter „Sarg“ mit einem Skelettfund (Anfang 16. Jh.) und Beigaben aus weiteren Bestattungen aus der Grabung an der romanischen Friedhofsmauer wurden gezeigt. Um den BesucherInnen einen fundierten Hintergrund zum Toten zu liefern, wurde das Skelett am 17. Oktober 2009 vom Anthropologen Dr. George McGlynn, seit 2006 als Konservator an der Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie in München tätig, befundet. Wie schon in den Jahren zuvor hatten die BesucherInnen die Möglichkeit an Führungen mit Mag. Alexandra Krassnitzer und Ing. Horst Philipp teilzunehmen und bei einem Glas Wein und kleinen Snacks mit den MitarbeiterInnen der Stadtarchäologie zu plaudern.