Tagung „Metallisierung“

18. bis 21. Mai 2017
Tagung
„Metallisierung. Vom Kupferbeil Ötzis zum Schwazer Bergbau – Perspektiven der Zukunft der Metallisierung. Eine Spurensuche in Tirol“

Vom 18. bis 21. Mai 2017 fand die Tagung „Metallisierung. Vom Kupferbeil Ötzis zum Schwazer Bergbau – Perspektiven der Zukunft der Metallisierung. Eine Spurensuche in Tirol“ in Bozen, Schwaz und Hall i.T. statt, wofür wir von Freitagabend 19. Mai bis Sonntagmittag 21. Mai unsere Räumlichkeiten zu Verfügung stellten.
Die beiden Hauptorganisatoren aus Tutzing (Bayern) Dr. Martin Held, Koordinator des Gesprächskreises „Die Transformateure“ und Günter Schorn, Vorsitzender der Kreisgruppe Starnberg des Umweltschutzverbandes „Bund Naturschutz in Bayern“ besichtigten im November 2016 mögliche Veranstaltungsorte für ihren Kongress, der an den drei Standorten Bozen, Schwaz und Hall i.T. ausgetragen werden sollte. Am 9. November 2016 besuchten die beiden Herren die Stadtarchäologie Hall. Die Empfehlung, unsere Räumlichkeiten zu nützen und die Tagungsbetreuung durch die Stadtarchäologie Hall in Anspruch zu nehmen, kam von Assoz.-Prof. Dr. Gert Goldenberg, Leiter des Forschungszentrums HiMAT (History of Mining Activities in Tyrol), da wir schon öfters für die Universität Innsbruck als Kooperationspartner für solche Kongresse aufgetreten waren (z.B.: Feldforschungsbilanzen, Tagung „Mittelalterarchäologie in Österreich – eine Bilanz“, 3. Internationale Doktorandentagung für Mittelalterarchäologie, internationales Symposium „Prähistorische Salzgewinnung“).

Nach einer Vorstellung der Institution Stadtarchäologie und einer Führung durch das Museum mit Mag. Alexandra Müller-Krassnitzer wurden die Details zum Ablauf und zur Ausrichtung der Tagung besprochen.
Für die Veranstalter Assoz.-Prof. Dr. Gert Goldenberg, Dr. Martin Held, Dr. Maximilian Hempel (Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Osnabrück), Prof. Dr. Klaus Kümmerer (Lehrstuhl für Nachhaltige Chemie und Ressourcen, Leuphana Universität Lüneburg) und Prof. Dr. Armin Reller (Lehrstuhl für Ressourcenstrategie, Universität Augsburg und Fraunhofer Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie) sollte die Tagung ganz im Zeichen der Metallisierung stehen: „Metalle sind nicht erneuerbar. Zugleich sind sie Voraussetzung für die derzeit beginnende große Transformation von der fossilen Nichtnachhaltigkeit hin zu einer postfossilen nachhaltigen Entwicklung. Aufgrund der zunehmenden Elektrifizierung werden sie noch wichtiger. Sie sind eine der Voraussetzungen der digitalen Transformation. Deshalb steht die Menschheit vor der Herausforderung: Es gilt, ein Bewusstsein für die weiter zunehmende Bedeutung der Metalle zu schaffen – Metallbewusstsein. Ein Zugang dazu ist, sich der Bedeutung der Metalle in der Menschheitsgeschichte bewusst zu werden – den Prozess der Metallisierung.“

Tagung „Metallisierung“, Assoz.-Prof. Dr. Gert Goldenberg spricht über „Frühe Kupferproduktion in Nordtirol – Dynamik,
Know-how, Wissenstransfer in der Vorgeschichte, 2017, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Bei der Spurensuche vom 18. Mai bis 21. Mai 2017 sollten die 28 TeilnehmerInnen aus Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz in einer Region Mitteleuropas fündig werden: Tirol. So stand neben zahlreichen Vorträgen zum Thema auch die Besichtigung der Sonderausstellung „Heavy Metal – Wie Kupfer die Welt veränderte“ in Bozen am Programm der viertägigen Veranstaltung, die in die Anfänge der Kupferzeit führte. Ein Besuch des Silberbergwerks in Schwaz durfte selbstverständlich nicht fehlen. Das Schwazer Bergbaurevier ist nicht nur ein herausragendes Beispiel für die Bedeutung der Montanregionen in den Alpen. Vielmehr war es im ausgehenden Mittelalter und in der beginnenden Neuzeit zusammen mit der Münze in Hall von weltgeschichtlicher Bedeutung. Es lag daher nahe auch im Rahmen des Aufenthaltes in Hall sich von Münzmeister Werner Anfang durch das Museum Münze Hall unter dem Motto „Schwazer Silber und Haller Guldiner – Mutter des Talers und Vorfahre des Dollars“ führen zu lassen.

Tagung „Metallisierung“ Gespräch zu Metallbewusstsein mit Künstlerin Angela B. Clement, Autor und Journalist Ulrich Grober und Veranstalter Dr. Martin Held, 2017, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Spannend, abwechslungsreich und vor allem aus verschiedenen Blickwinkel waren die Vorträge, Gesprächsrunden und Wortmeldungen, da die TeilnehmerInnen unterschiedliche Zugänge zum Thema Metall/Metallisierung hatten. So waren u.a. Archäologen, Archäobotaniker, Umweltbeauftragte, Autoren, Journalisten, Künstler und Kunstschmiede, Metallrestauratoren, Museumsleiter, Chemiker, Techniker, Wissenschafter und Wirtschaftstreibende, etc. an dieser Spurensuche beteiligt.

Tagung „Metallisierung“ abschließende Gesprächsrunde der Spurensuche, 2017, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Für die Betreuung und Ausrichtung der Kongresstage in Hall war Mag. Alexandra Müller-Krassnitzer zuständig.

Metallisierung_Programm_Mai 2017_Bozen-Schwaz-Hall