Tag des Denkmals 2024

29. September 2024 
Tag des Denkmals
„HAND//WERK gedacht + gemacht“  AUSGEBUCHT

Alle Termine und Zusatztermine sind bereits ausgebucht – Sie können sich aber gerne für die Warteliste anmelden unter: 0676/6804344

 

Der Tag des Denkmals ist der österreichische Beitrag der europaweiten, unter der Patronanz des Europarats und der Europäischen Union stehenden Initiative European Heritage Days und wird vom Bundesdenkmalamt organisiert und durchgeführt. Unter dem Motto „HAND//WERK gedacht + gemacht“ öffnen am Sonntag, den 29. September 2024 österreichweit rund 250 historische Objekte bei freiem Eintritt ihre Türen für interessierte Besucherinnen und Besucher. Gefeiert werden das Handwerk und die Restaurierung als Grundlagen der Denkmalpflege.
Mit dieser Veranstaltung werden die Aufgaben des Bundesdenkmalamts als Behörde und Fachinstanz anschaulich vermittelt und die Zusammenarbeit mit Eigentümerinnen und Eigentümern von Denkmalen als wichtigen Partner:innen bei der Erhaltung des österreichischen Kulturerbes präsentiert. Am Tag des Denkmals werden die Pforten von historischen Objekten geöffnet, die normalerweise nicht oder nur eingeschränkt öffentlich zugänglich sind. Bereits bekannte Denkmale erscheinen durch bestimmte Themenführungen und durch ein spezielles Rahmenprogramm in einem neuen Blickwinkel.

Fresko in der Schneiderkirche, Eucharistiedarstellung mit der hl. Barbara und Christus(?), um 1430, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Schneiderkirche Freskenrestaurierung
Die Liebfrauenkapelle am Friedhof St. Nikolaus in Hall war unter dem Namen Schneiderkirche bekannt. Der Name geht wohl auf Heinrich Reichsneider zurück, der sie kurz vor 1410 stiftete. 1832/33 wurde sie großteils abgetragen. Ausgrabungen haben jedoch in den letzten Jahren nicht nur Reste der Kapelle freigelegt, sondern auch eines mittelalterlichen Gebäudes, in das sie gebaut wurde. So erzählt das Denkmal zwei Geschichten, die beide eng mit mittelalterlichem Handwerk verbunden sind. Das im frühen 14. Jh. entstandene Haus ist seit fast 600 Jahren nicht betreten worden. Es ist über drei Geschoße mit all seinen Oberflächen gut erhalten. Die Reste der Kapelle im obersten Geschoß zeigen beeindruckende und großflächige Fresken, die in den letzten Monaten freigelegt und restauriert wurden. Das Bauwerk wird Teil eines Kulturzentrums der Pfarre St. Nikolaus. Beim Tag des Denkmals erfahren Besucher:innen viel über seine Geschichte, aber auch über handwerkliche Techniken, insbesondere die Freskenmalerei des 15. Jh.

Zeit: Sonntag, 29. September 2024
Ort:
 Schneiderkapelle, Franz-Reinisch-Platz, südlich der Pfarrkirche St. Nikolaus, 6060 Hall in Tirol
Führungen: 
10:30 Uhr (Zusatztermin, ausgebucht), 11:00 Uhr (ausgebucht), 11:30 Uhr (Zusatztermin, ausgebucht), 12:00 Uhr (ausgebucht), 14:00 Uhr (ausgebucht)14:30 Uhr (Zusatztermin, ausgebucht), 15:00 Uhr (ausgebucht) und 15:30 Uhr (Zusatztermin, ausgebucht), jeweils 45 Minuten
ACHTUNG: begrenzte Teilnehmer:innenzahl, max. 25 Personen pro Führung
Teilnahme nur mit Anmeldung möglich
Anmeldung WARTELISTE:
 0676/6804344

Blick in die Schneiderkirche: die Ausgrabungen haben 2023 den Boden des
Gebäudes aus dem frühen 14. Jh. erreicht, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Weitere Programmpunkte in Hall in Tirol:
Das Zunftwesen im mittelalterlichen Hall in Tirol
Zeit: 10:00 Uhr, Dauer 90 Minuten
Treffpunkt: Tourismusbüro Hall, Unterer Stadtplatz 19
Führung: Tourismusverband Region Hall-Wattens
Salz, Silber und die Schifffahrt am Inn ließen Hall in Tirol zur Handelsmetropole Nordtirols aufsteigen: Die Entdeckung des weißen Goldes und das Stadtrecht (1303) legten den Grundstein für Halls kometenhaften Aufstieg im Mittelalter. Das Handels- und Marktrecht (1356) regeln gemeinsam mit Niederlags- und Stapelrecht den Warenverkehr schon in frühester Zeit. Mit der Holztrift am Inn (Saline) wird Hall Kopfhafen der Tiroler Flussschifffahrt (Untere Lend). Die größte Altstadt Tirols weiß heute noch viel über das Zunftwesen im Laufe der Jahrhunderte zu erzählen, das untrennbar mit der Entwicklung der Stadt verbunden war. Der Bogen der Themenführung reicht von der primären Versorgung der bevölkerungsreichen Stadt am Inn (Müller:innen, Bäcker:innen, Metzger:innen, Brauer:innen) bis zu den Tischler:innen, Zimmerleuten, Schmied:innen, Schlosser:innen und Fassbinder:innen.

Das Barockportal der Jesuitenkirche als Zeugnis der Handwerkskunst
Zeit: 15:00 Uhr, Dauer 45 Minuten
Treffpunkt: Stiftsplatz Hall
Führung: Lukas Gombocz
Die wohlproportionierte Gliederung des Portals, die Formensprache des Zierwerks, die Auswahl und das Zusammenspiel der Materialien, die offensichtlich dargestellte Handwerkskunst höchster Güte sowie das daraus resultierende Erscheinungsbild verleihen dem Portal eine für die Epoche des Barock typische Optik. Die Originalität des Portals fügt sich nahtlos in das Gebäudeensemble der ältesten Barockkirche Tirols ein und stellt eines der wohl schönsten Portale der Stadt dar.

Restauriertes Altstadthaus – Führung im Stadtfischerhaus
Zeit: zwischen 10:00 und 12:00 Uhr
Treffpunkt: Schmiedgasse 22, 6060 Hall in Tirol
Viele Jahre war das Altstadthaus in Hall ein heruntergekommener und teilweise einsturzgefährdeter Leerstand. Zukünftig stehen neun Wohnungen mit Lift, Gemeinschaftsterrasse sowie neuester nachhaltiger technischer Ausstattung den Bewohner:innen zur Verfügung. Die Renaissance-Holzbalkendecken aus dem Jahr 1460 wurden statisch ertüchtigt und denkmalfachlich restauriert ebenso wie die historischen Oberflächen. Unter Dach entstand ein neuer Wohnraum mit interessanten Ausblicken.
Im Vorfeld und im Laufe der Restaurierung erforschten und dokumentierten Vermesser:innen, Archäolog:innen und Bauforscher:innen die Geschichte des Hauses und archivierten unzählige Fundstücke. Am Tag des Denkmals wird das restaurierte Stadtfischerhaus erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

Weitere Infos zum Tag des Denkmals finden Sie unter: https://tagdesdenkmals.at