19. Oktober 2013
Vereinsexkursion
„Vorarlberg“
Ziel der diesjährigen Vereinsexkursion war am 19. Oktober 2013 Vorarlberg. Auf dem Programm stand als erste Besichtigungspunkt die Kirche St. Martin in Ludesch.
Dieses mittelalterliche Kleinod ist das Wahrzeichen des Ortes und zählt ohne Zweifel zu den bedeutendsten und schönsten Sakralbauten Vorarlbergs. Vor Ort erhielten wir detaillierte Informationen über das Gebäude, dessen Geschichte und Ausstattung: u.a. zwei Flügelaltäre aus dem Ende des 15. Jh., ein gotisches Sakramentshäuschen, die originale Blockbestuhlung, die auf der Frauen und Männerseite jeweils verschieden ausgebildet sind, farbintensive Wand- und Deckenbemalung und ein zweigeschossiger Turmbau mit gemauertem Giebelspitzhelm, der im Untergeschoß ein Beinhaus (Ossarium) beherbergt.
Weiter ging die Fahrt nach Bregenz um dort das neue Landesmuseum vorarlberg museum mit seinen umfangreiche Sammlungen und Schwerpunkten zu Archäologie, Geschichte, Kunstgeschichte und Volkskunde zu besuchen. Nicht nur die Ausstellungen faszinierten, sondern auch das Gebäude selbst mit seiner modernen Architektur hinterließ wohl bleibenden Eindruck. Das Vorarlberger Landesmuseum wurde in den vergangenen Jahren völlig neu konzipiert. Das aus dem Jahr 1905 stammende und in den 50er Jahren umgebaute Haus am Kornmarktplatz wurde abgerissen und ein imposanter Neubau errichtet. Die nahtlos gegossenen Fassaden des Bozner Künstlers Manfred Alois Mayr zeigen eine Struktur aus Abgüssen von PET-Flaschen-Böden. Der denkmalgeschützte Bestand der früheren Bezirkshauptmannschaft Bregenz wurde in den Bau integriert und das Museum am 21. Juni 2013 unter dem neuen Namen vorarlberg museum eröffnet.
Die anschließende Mittagspause stand zur freien Verfügung und konnte zur Stärkung des leiblichen Wohles, für einen Spaziergang entlang des Bodenseeufers oder für eine Besichtigung der Bregenzer Oberstadt genützt werden: Stadttor mit mumifizierten Haifisch im Torbogen, Teile der Stadtmauer aus dem 13.Jh., Martinsturm, Deuringschlösschen und das alte Rathaus. Wer einen Abstecher in die Kirchstraße unternahm, konnte ein wahres Kuriosum entdecken: das schmalste Haus Europas mit einer Fassade von nur 57 cm.
Weiter ging es dann nach Schwarzenberg, dessen 250 Jahre altes Dorfzentrum heute unter Denkmalschutz steht. Auffallend und einzigartig in Österreich ist die holzgeschindelte Fassade der dortigen Bauernhäuser. Schwarzenberg hat seiner berühmten „Tochter“, der Künstlerin Angelika Kauffmann (1741-1807) 1913 ein Heimatmuseum gewidmet – das Angelika Kauffmann Museum. Anlässlich des 200. Todestages von Angelika Kauffmann 2007, wurde der ehemalige Wirtschaftstrakt des so genannten Kleberhauses mit 220 m² Ausstellungsfläche in ein, den museologischen Anforderungen entsprechendes Kunstmuseum umgebaut. Somit stehen sich heute moderne Hightech-Museumsräume und Teile des historischen Hauses von 1556 gegenüber. Vor Ort bekamen wir eine äußerst interessante Führung durch dieses Gebäude, das als Heimatmuseum Tradition und Wohnkultur der Bauern des 18. Jahrhunderts der Region Bregenzerwald mit einer modernen Kunstgalerie mit Werken der Malerin Angelika Kauffmann verbindet.
Nach einem kurzen Spaziergang durch den Ortskern und der Besichtigung der Schwarzenberger Pfarrkirche führte die Exkursion weiter nach Egg, wo es dann fast schon abenteuerlich mit Shuttlebussen weiter auf das hoch am Berg liegende Kaltenbrunnen zum Gasthof Alpenrose ging. Dort wurden wir mit dem typischen Vorarlberger Nationalgericht – den Käsknöpfle – verköstigt und ein herrlicher Panoramablick in die Bregenzerwälder Bergwelt auf fast 1000 m Seehöhe rundete den Tag ab.
An der diesjährigen Vereinsexkursion nahmen 24 Personen teil, darunter 22 Erwachsene und zwei Jugendliche. Die Organisation und Abwicklung oblag Mag. Alexandra Krassnitzer mit Unterstützung durch Dr. Barbara Knoflach und Dipl.-Ing. Walter Hauser.