Archäologische Kindergrabung 2008

28. August 2008
Archäologische Kindergrabung

Im Rahmen des Tag des Denkmals 2007 fand beim ehemaligen Augustinerinnenkloster St. Magdalena im Halltal, Absam die erste archäologische Grabung für Kinder statt. Da diese Veranstaltung großen Anklang fand, entschloss sich der Verein diese Aktivität für Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren am 28. August 2008 wieder während der Grabungskampagne dort anzubieten. In St. Magdalena wurden Reste späthallstattzeitlicher Keramik (ca. 500 v. Chr.) sowie Befunde freigelegt worden, die auf eine gewerbliche Nutzung in Zusammenhang mit dem Salzvorkommen schließen lassen. Die Verbindung mit einer „echten“ Grabung bot nebenbei den Eltern die Möglichkeit, an Führungen zum aktuellen Stand der Forschungen durch den Grabungsleiter Mag. Dr. Alexander Zanesco teilzunehmen.

Archäologische Kindergrabung 2008, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Wie arbeitet ein Archäologe? Wie läuft eine archäologische Ausgrabung ab? Spielerisch wurden die Kinder dabei in die Arbeitsweise eines Archäologen eingeführt. Die Grabung fand dabei in einzelnen Gruppen mehrmals am Tag für die Dauer von je 75 Minuten statt. Dabei zeigte sich auch, dass dies die ideale Zeitspanne zur Aufrechterhaltung von Aufmerksamkeit und Begeisterung der Kinder war. Zu Beginn wurden sie aufgefordert, zu erzählen, was sie denn bereits über Archäologie wissen bzw. was ein Archäologe eigentlich macht. Dann wurden einige ausgewählte Originalfunde als Beispiele dafür, was denn entdeckt werden könnte, gezeigt und ihre Funktion erklärt. Anschließend konnten die Kinder selbst „Ihr Glück“ versuchen. Sie bekamen kleine Umhängeschildchen die sie als Archäologen auszeichnen sollten und wurden mit Handschuhen, Kellen und Sitzkissen ausgerüstet. Vom Auffinden der Fundstelle, dem Ausmessen des Grabungsbereiches, dem vorsichtigen Ausgraben von verschiedensten Fundobjekten, der Vermessung bis zur fotografischen und schriftlichen Dokumentation wurde ein Einblick in die Forschungen geboten. Zuvor waren bereits eine Reihe von „Funden“, Tontöpfe in verschiedenen Größen, Keramikscherben, Glas und Holzperlen, aber auch Münzen, die uns das Museum Münze Hall zur Verfügung stellte, vergraben worden. Nach einer kleinen Jause zur Stärkung durfte jedes Kind als Erinnerung einen selbst ausgegrabenen Fund und je eine Erinnerungsmünze mit nach Hause nehmen.

Archäologische Kindergrabung 2008, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.
Archäologische Kindergrabung 2008, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Es zeigte sich, dass gerade Kinder und Jugendliche sehr schnell bereit sind, sich für archäologische Themen zu begeistern und sich eifrig und engagiert damit auseinandersetzen.

Durchführung:  Mag. Alexandra Krassnitzer (Verein Stadtarchäologie Hall i.T.) und Mag. Florian Müller (Institut für Archäologien der Universität Innsbruck)

Programm_Archäologische_Kindergrabung_2008