Teilnahme am Euregio Museumstag 2016

14. Oktober 2016
Teilnahme

am Euregio Museumstag „Netze knüpfen. Der Mehrwert der Kooperation in der Museumslandschaft“

Der diesjährige Gesamttiroler Museumstag, der am 14. Oktober 2016 im Kultur- und Veranstaltungszentrum KIWI in Absam stattfand, stand ganz im Zeichen des Dialoges und der Vernetzung. Über 140 Museumsfachleute aus Tirol, Südtirol und dem Trentino folgten der Einladung zum bereits siebten Museumstag, diesmal zum Thema „Netze knüpfen. Der Mehrwert der Kooperation in der Museumslandschaft“. Auch das Museum Stadtarchäologie Hall war durch Mag. Alexandra Müller-Krassnitzer vertreten.
Eröffnet wurde die Tagung von den für Kultur verantwortlichen Landesräten der Europaregion, Landesrätin Dr. Beate Palfrader (Tirol), Landesrat Tiziano Mellarini (Autonome Provinz Trient) und Landesrat Florian Mussner (Autonome Provinz Bozen–Südtirol). Arno Guggenbichler (Bürgermeister Absam) begrüßte die Anwesenden und Dr. Benedikt Erhard (Abteilung Kultur, Land Tirol) sprach die einleitenden Worte zum Tagungsbeginn.

Doch anders als bei vergangenen Museumstagen wurden dieses Mal keine Kurz- oder Impulsvorträge gehalten, sondern die TeilnehmerInnen waren aktiv in das Programm eingebunden und zwar durch die Workshop-Methode „World Café“ – ein Dialogforum in wechselnden Kleingruppen, das von Patricia Munro (Vorstand „World Cafe Europe“) moderiert und geleitet wurde.  Ziel war es, MuseumskollegInnen in der Euregio im Rahmen eines professionellen Austauschs über museumsrelevante Themen näher zu­sammenzubringen und gemeinsam Lösungsansätze für Herausforderun­gen zu finden, die sich jedem Museum in ähnlicher Weise stellen. Zu fünft oder zu sechst sollte etwa für 20 Minuten über bestimmte Themen mit den im ersten Moment noch unbekannten Gesprächspartnern diskutiert werden. Zunächst erfolgte eine kurze Vorstellungsrunde, dann konnte auf die vorgegebene Fragestellung eingegangen werden. Die Tische waren mit Packpapier, jeder Menge Stiften und bunten Zetteln ausgestattet, um die Gedanken der Gesprächsrunde schriftlich festzuhalten. Nach Ablauf der Zeit stellte jede Gruppe kurz ihre Ergebnisse im Plenum vor, die zu Papier gebrachten Wünsche, Ideen und Vorstellungen wurden eingesammelt und an die eigens dafür aufgestellten Pinnwände geheftet.
Für die neue Diskussionsrunde folgte ein Tischwechsel – bis auf eine Person, die als GastgeberIn am Tisch zurückblieb, die „neuen“ Gäste begrüßte und kurz über das vorangegangene Gespräch informierte. Alle anderen sollten sich möglichst an Tischen verteilen, an denen noch keine ihnen bekannten Personen Platz genommen hatten. Da der Gesamttiroler Museumstag zweisprachig abgehalten wurde, zeichneten rote Bänder die Tische aus, an welchen nur italienisch gesprochen wurde. Für die Arbeit in Kleingruppen gab es, im Gegensatz zu den Ansprachen, der Moderation und Wortmeldungen im Plenum, keine Simultanübersetzung in italienisch-deutsch bzw. deutsch-italienisch. Durch die „World Cafe“ Methode war ein Kennenlernen innerhalb kürzester Zeit möglich, es entstanden neue Kontakte, Adressen wurden ausgetauscht und Netzwerke wurden geknüpft.

Euregio Museumstag 2016, „World Cafe”, Foto: Büro Europaregion Tirol, Südtirol, Trentino

Die Auswertung des über dreistündigen Dialogs hat verdeutlicht, dass für TagungsteilnehmerInnen die Prioritäten bei der Verbesserung der Kooperation und Kommunikation in der Museumslandschaft liegen. Dazu hat sich die Mehrheit der Anwesenden für folgende drei Projektideen stark gemacht:

  1. Konzeptentwicklung einer grenzübergreifenden web-basierten Plattform zur Optimierung der Kommunikation zwischen den Museen in der Euregio.
  2. Planung eines grenzübergreifenden Ausstellungsprojektes, das im Rahmen einer aktiven Kooperation der Museen in Tirol, Südtirol und Trentino realisiert wird.
  3. Entwicklung neuer Formen des Austausches der MuseumskollegInnen in der Euregio, um das vorhandene fachliche Know-How und eine gut funktionierende Vernetzung zu fördern.

Nach einem Umtrunk gab es zum Ausklang des Euregio Museumstages 2016 die Möglichkeit, das Gemeindemuseum Absam bei einer Führung von Museumsleiter Matthias Breit kennenzulernen und Hörexperimenten und Live-Musik, gespielt von Sophia Gabrielli auf der Absamer Stainer-Geige von 1678, zu lauschen. Als Alternative dazu wurde ein Shuttelservice zur Baustelle des neuen Sammlungs- und Forschungszentrums der Tiroler Landesmuseen in Hall geboten, um dieses Depot mit seiner rund 14.000 m² Gesamtfläche in einem geführten Rundgang mit Dr. Wolfgang Meighörner, dem Direktor der Tiroler Landesmuseen, zu besichtigen.

Programm_Euregio_Museumstag_2017