Filmvorführung „Tote lügen nicht“

13. November 2015
Filmvorführung

„Tote lügen nicht“

In Kooperation mit der Pfarrgemeinde St. Nikolaus lud die Stadtarchäologie Hall am 13. November 2015 zur Filmvorführung Tote lügen nicht – Der Mord an psychisch Kranken im Dritten Reich“ und anschließender Gesprächsrunde ein.
Die beiden Filmemacher Heinz Fechner und Bertram Wolf dokumentieren mit diesem Film ihre fast vierjährige Spurensuche zur Euthanasie in der NS-Zeit aus Anlass der Grabungen am ehemaligen Friedhof des Psychiatrischen Krankenhauses in Hall. Ihre Recherche führte auch weit über diesen Einzelfall hinaus und beleuchtet den Mord an psychisch kranken und behinderten Menschen in Dritten Reich. Wissenschaftler geben Auskunft zu Forschungsergebnissen, Zeitzeugen und betroffene Familienangehörige wurden befragt. Nachdem in den Familien der Opfer aus Angst und Scham jahrzehntelang geschwiegen wurde, erzählen nun Söhne und Töchter, Enkelkinder, Nichten und Neffen über das Schicksal ihrer Väter und Großmütter, ihrer Tanten und Onkel und welche Lügen die Nazis verbreiteten um die Spuren zu verwischen und alle in die Irre zu führen. Und warum sie fast alle glauben, dass dieses Denken auch heute, vielleicht in einer anderen Form, wieder Wirklichkeit werden könnte.

Im Anschluss fand eine Gesprächsrunde, moderiert von MMag. Vera Lochmann (Pfarrkirchenrat) mit den beiden Filmemachern Heinz Fechner und Bertram Wolf, dem Historiker Mag. Oliver Seifert und dem Stadtarchäologen Dr. Alexander Zanesco statt.

An die 180 Interessierte folgten der Einladung ins Kolpinghaus bei freiem Eintritt, aber gerne angenommenen freiwilligen Spenden zu Gunsten der Flüchtlingshilfe der Caritas und somit konnten über EUR 2300,- gezählt werden.

Filmvorführung „Tote lügen nicht“ mit anschließender Gesprächsrunde, 2015, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.