Gesamttiroler Museumstag 2012 „Im Schatten der Geschichte“

17. Oktober 2012
Gesamttiroler Museumstag
„Im Schatten der Geschichte“ – Psychiatrie und NS-Euthanasie im historischen Raum Tirol und deren Relevanz für die Museumspraxis“

Am 17. Oktober 2012 fand im Kurhaus in Hall in Tirol der Gesamttiroler Museumstag 2012 zum Thema „Im Schatten der Geschichte – Psychiatrie und NS-Euthanasie im historischen Raum Tirol und deren Relevanz für die Museumspraxis“ statt. Eröffnet wurde diese grenzüberschreitende Fachtagung von Kulturlandesrätin Dr. Beate Palfrader gemeinsam mit Ihrer Südtiroler Amtskollegin Dr. Sabina Kasslatter Mur und dem Trentiner Landesrat Dr. Franco Panizza. Die Grußworte der Stadt Hall übernahm Vizebürgermeister Werner Nuding. Rund 150 MuseumsmitarbeiterInnen und ChronistInnen aus der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino nahmen daran teil.

Gesamttiroler Museumstag 2012, Kurhaus Hall in Tirol, Foto: Land Tirol, S. Leib

Der Vormittag war für Impulsreferate vorgesehen, am Nachmittag wurde ein umfangreiches Programm mit Praxisgruppen und Workshops geboten. Hier wurden laufende Projekte zum Tagesthema vorgestellt, in Kleingruppen diskutiert und Informationen und Gedanken ausgetauscht. Resümee über diese Veranstaltung wurde abschließend von Dr. Benedikt Erhard, stellvertretender Leiter der Kulturabteilung des Landes Tirols, gezogen. Abgerundet wurde das Tagungsprogramm nach einem kleinen Umtrunk mit verschiedenen Führungsangeboten wie eine, historischen Stadtrundgang oder eine Führung durch die Ausstellung „Ich lasse mich nicht länger für einen Narren halten“, die im Rahmen des Museumstages eigens in Hall gezeigt wurde.

Die Stadtarchäologie Hall war mit zwei Beiträgen am Gesamttiroler Museumstag vertreten: Mag. Dr. Alexander Zanesco leitete in den Räumlichkeiten der Stadtarchäologie den Workshop „Vom Umgang mit sensiblen Funden“, an dem zehn Personen teilnahmen. Es wurden Beispiele aus unterschiedlichen Grabungen mit Hilfe einer PowerPoint-Präsentation gebracht, wobei die Grabungen beim Psychiatrischen Krankenhaus Hall und in der Josefskirche im Mittelpunkt standen. Anschließend wurde über die Thematik selbst und vor allem zur Präsentation solcher Funde diskutiert: Was darf man öffentlich zeigen? Wo sind die Grenzen zwischen wissenschaftlichem Interesse und Wahrung der Privatsphäre, zwischen Sensation und ernsthafter Auseinandersetzung in einem Museum usw.

Plakat zum Thema „Vom Umgang mit sensiblen Funden“ beim Gesamttiroler
Museumstag. Grafik: A. Zanesco.

Das Angebot einer Führung durch die Räumlichkeiten des Museums Stadtarchäologie Hall sowie Vorstellung der Burg Hasegg und deren Baugeschichte durch Mag. Alexandra Krassnitzer nahmen elf TagungsteilnehmerInnen in Anspruch.

Programm_Gesamttiroler_Museumstag_2012